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Spritzwasser eine immer aktive Ursache von Pilzbefall und vieler Folgeschäden
Schäden an Außenfenstern und Türen, weil der Spitzwasserschutz vernachlässigt wurde...
Tropfkanten, unscheinbarer aber wirksamer Wetterschutz am Bauwerk
Grundschwellen bei Fachwerkhäusern
Vorsichtsmassregeln am Bau gegen Schäden durch holzzerstörende Pilze
Algen - Pilze - Flechten - Moose
Kondenswasser - eine Hauptursache für Feuchteschäden im Gebäude
Vom Schadensverdacht bis zum Untersuchungsbericht als Grundlage für die Sanierung
Schäden an Stuck- und Putzfassaden - Gefahr für Holz

Gebäudeerhaltung (facility management)
Das kleine Kontrollbuch für den Hausmeister


Bauschäden entstehen aus zwei wesentlichen Zusammenhängen:

  1. einem Baufehler , der meistens schon in der Planung, spätestens bei der Ausführung angelegt wird und
  2. einer fehlenden regelmäßigen Kontrolle des Bauwerkes auf beginnende Schadträchtigkeiten, die im wesentlichen aus Witterungseinflüssen bestehen.

Der erstere ist eine Frage der Ausbildung und Berufserfahrung, die hier nicht geheilt werden kann. Der zweite Bereich jedoch ist mit einfachen Mitteln in den Griff zu bekommen.

Durch die Führung eines Tagebuches zur Kontrolle des Bauwerkes können Schadträchtigkeiten erkannt und vor Entfaltung ihrer weiteren Schadwirkung abgestellt werden.

Dadurch werden sonst zu spät erkannte und ursächlich immer wiederkehrende Kosten für (dann aufwändige) Schadensreparaturen gesenkt und der Geldbeutel der Allgemeinheit geschont. Weil die Werterhaltung von Gebäuden im Interesse der Allgemeinheit ist, sollte man zumindest im öffentlichen Bereich keinen Schlendrian zulassen.

Wir haben hier ein kleines Kontrollbuch erstellt, dass dem Hausmeister an die Hand zu geben ist.

Das Gebäudeumfeld

geforderter Zustand:

  • eine gesicherte Ableitung des Niederschlagwassers, ausreichendes Gefälle vom Gebäude weg
  • ablaufende Drainageleitungen
  • ablaufende Regenwasserkanalisation
    damit das gesamte Oberflächenwasser ohne Stauungen durch ein entsprechendes Gefälle vom Gebäude abgeleitet werden kann
  • Spritzwasserschutz am Bauwerk im Sockelbereich,
    z.B. durch Grobkies- oder Schotterbett mit Rasenbordabschluss (Wurzelschutz), damit Niederschlag oder Tropfwasser nicht den Sockelbereich belastet.
  • Ausreichende, spritzwassergeschützte Höhenlage von Schwellbalken und deren Sauberkeit.
    Schwellen müssen mindestens 30 bis 40 cm oberhalb der Erdgleiche liegen, damit sie außerhalb des Spitzwasserbereiches liegen.
kontrolliert werden muss: X Termin(e) erledigt am Unterschrift
2 x im Jahr
ob im Gebäudeumfeld ein ausreichendes Gefälle und ein zügiger Wasserablauf bestehen. (Wasser darf nirgends länger stehenbleiben) 1.X
2.X
ob die Spritzwasserzone frei von Bewuchs, bzw. ein Kies- oder Schotterbett sauber ist. 1.X
2.X
ob die Schwellbalken in der Höhe ausreichend frei liegen und auch frei von Schmutzablagerungen sind. 1.X
2.X
1 x im Jahr
die Drainageleitung (Wartungsvertrag) X
die Regenwasserkanalisation (Bestätigung durch Abwasserbetrieb)
X
Pflegemaßnahmen:
Entfernen des Bewuchses am Bauwerk (Wurzeln) im Bereich der Oberflächenentwässerung
damit keine Schäden durch Einwurzelung in die Drainage entstehen und durch starken Bewuchs nicht das Kleinklima am Sockelbereich zu feucht wird, weil Sonne und Wind keine wärmende und trocknende Wirkung mehr haben.
X
Reinigung der Entwässerungsleitungen mit den Sandfängen
damit nach Gewittern kein Sand und nach dem Herbst keine Blätter die Ableitungen verstopfen
X
Sauberhalten des Spritzwasserbereiches durch Rückschnitt der Vegetation sowie Humusentfernung aus dem Kies- oder Schotterbett. X
Spitzwasserbereiche am Gebäudesockel regelmäßig durch Abfegen mit dem Besen von Schutzablagerungen befreien. X
Schneeräumung (natürlich ohne Streusalz) in den Entwässerungsbereichen
damit am wärmeren Mauerwerk bei Frost-Tauwechseln kein Schmelzwasser einziehen kann und keine Eisbarrieren den Tauwasserabfluß aufstauen
X
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Die Wasserführung in Rinnen und Fallrohren

geforderter Zustand:

eine schnelle Wasserabführung am Dach über saubere Rinnen mit Gefälle und freie und dichte Fallrohre in die Regenwasserableitung am Boden.
damit das gesamte Regenwasser ohne Stauungen durch ein entsprechendes Gefälle "vom Gebäude herunter" abgeleitet werden kann

kontrolliert werden muss: X Termin(e) erledigt am Unterschrift
vor jeder Kontrolle der sichere Zustand der Leitern und Aufstiege und deren Sicherung, auch deren Verkehrsicherung im öffentlichen Raum
bei Unfallgefahr: defekte Leitern und Ausstiege sofort unbrauchbar machen!
X
2 x im Jahr
(1 x im Herbst nach dem Laubfall und 1 x im Frühjahr nach Ende der Frostperiode)
ob die Rinnen und gängig und dicht sind
erkennbar bei Niederschlag und Sichtprüfung (auf Algengrün auf Pflaster und an Hauswand und Aussandungen am Boden achten)
1.X
2.X
ob die Fallrohre gängig und dicht sind
Revisionsöffnung bei Niederschlag öffnen und Fluß kontrollieren (an senkrechten Färbungen oder Wasserfahnen Korrosion und Frostrisse erkennen)
1.X
2.X
ob Vergetation über das Dach ragt
auffällig, Laub auf dem Dach
1.X
2.X
Pflegemaßnahmen:
Rinnen und Laubfänge reinigen,
damit der schnelle Abfluß gesichert ist.
X
Fallrohre reinigen,
damit an Versatzen sich bildende Verstopfungen vorsorglich entfernt werden können (z.B. Spülung).
Baumkronen zurückschneiden X
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Die Dachhaut

geforderter Zustand:

  • eine dichte Dachhaut,
    damit das gesamte Regenwasser ohne Stauungen durch ein entsprechendes Gefälle "vom Gebäude weg" abgeleitet werden kann
kontrolliert werden muss: X Termin(e) erledigt am Unterschrift
vor jeder Kontrolle der sichere Bauzustand der Ausstiege und Dachsicherungen
bei Unfallgefahr: defekte Ausstiege und Dachsicherungen sofort unbrauchbar machen!
X
2 x im Jahr
ob das Deckmaterial ohne Fehlstellen, Brüche und Löcher ist
sichtbar von innen durch Lichteinfall, sind Wasserflecken darunter (markieren)
1.X
2.X
ob am First, an den Traufen und in den Kehlen die Eindeckung vollständig ist
Wasserflecken am Bodenbereich und an den Balken (markieren)
1.X
2.X
ob die äußeren Anschlüsse an das Mauerwerk keinerlei Spuren von Feuchtigkeit oder Ablösungen an Kappleisten zeigen (Bauteildurchdringungen wie z.B. Schornsteine, Gauben, Giebel),
am inneren Mauerwerk zeigen sich dann fortschreitende Ausblühungen (markieren)
1.X
2.X
ob es Humusablagerungen in Ritzen und Anschlüssen gibt.
(Pflanzenkeimlinge)
1.X
2.X
ob die Verblechungen intakt und ohne Abhebungen, Risse oder Korrosionsschäden sind.
(Verfärbungen, Rostfahnen)
1.X
2.X
Pflegemaßnahmen:
Entfernen von Schneesäcken bei Verwehungen,
damit keine Feuchte in den höheren dort nicht mehr abgedichteten Kehlen durch die Ziegel eintreten kann, gegen Stau des Schmelzwassers.
X
Korrosionsschutz der Bleche,
damit beginnende Korrosion aufgehalten wird, bis zur Reparatur.
X
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Der Dachboden

geforderter Zustand:

  • ein aufgeräumter und gereinigter Gesamtzustand
  • ausreichende Belüftung
    damit sich an der Dachhaut kein Kondensat einlagern kann, was zu Feuchteschäden am Holz und Korrosion an Blechen führt
  • gesicherte Zugänglichkeit der Bereiche, intakte Leitern, Laufbohlengänge
  • intakte Beleuchtung
  • Brandabschnittssicherungen, Brandtüren, Feuerlöscher
  • Taubenschutz an allen Dachfenstern und Luken
kontrolliert werden muss: X Termin(e) erledigt am Unterschrift
vor jeder Kontrolle der sichere Zustand aller Aufstiege, Leitern und Laufbohlengänge
bei Unfallgefahr: defekte Leitern und Bohlen sofort unbrauchbar machen!
X
2 x im Jahr
ob das Deckmaterial ohne Fehlstellen, Brüche und Löcher ist,
sind sichtbar gegen das Licht, Wasserflecken darunter (markieren)
1.X
2.X
ob am First, an den Traufen und in den Kehlen die Eindeckung vollständig ist.
Hinweis sind Wasserflecken am Bodenbereich und an den Balken (markieren ).
1.X
2.X
ob die Anschlüsse an das Mauerwerk keinerlei Spuren von Feuchtigkeit zeigen (unter Bauteildurchdringungen wie z.B. Schornsteine, Gauben, Giebel),
am inneren Mauerwerk zeigen sich dann fortschreitende Ausblühungen
(markieren).
1.X
2.X
Pflegemaßnahmen:
Ein Tagebuch führen, darin alle Kontrolltermine festhalten, Feststellungen protokollieren, um Sofortreparaturen organisieren zu können,
damit können regelmäßig Schadträchtigkeiten im Anfangsstadium erkannt werden oder z.B. bei Sturmschäden sofort ein (jetzt noch kostengünstiger) Reparaturauftrag erteilt werden kann.
X
Reinigung der Dachböden,
damit werden z.B. neue Wasserflecken und jede Veränderung schnell erkannt.
X
Im Winter nach Schneefall: Flugschneeräumung im Dachboden,
damit das Tauwasser nicht zu Feuchteschäden führt.
X
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Die Dachkonstruktion

geforderter Zustand:

  • saubere, bauschuttfreie Mauerkronen bzw. Abseiten (z.B. in den Schrägen)
  • intakte, instandgesetzte, tragende und aussteifende Holzkonstruktion samt der Dachlattung sowie die Verbindungen aus Holznägeln oder Eisenverbinder
kontrolliert werden muss: X Termin(e) erledigt am Unterschrift
2 x im Jahr
ob die Holzverbindungen funktionstüchtig sind und das Holz keine neuen Risse oder Formänderungen aufweist.
Hinweis geben hellklingende Balken, die hohe Spannungen anzeigen.
1.X
2.X
ob die Holzbalken Feuchteschäden aufweisen.
Hinweis sind Wasserflecken an den Balken (markieren).
1.X
2.X
ob an den Holzbalken (neue) Spuren von holzzerstörenden Insekten zu finden sind.
Hinweise sind zuerst die Ausschlupflöcher, aber n.a. auch (helle) Nagsel am Boden und (frische) tote Insekten vor Fenstern (markieren).
1.X
2.X
ob es in Bereichen von Dachkehlen, Mauerlatten (Fußpfetten), in den Abseiten und an Schornsteindurchführungen, etc. auffällige Feuchte gibt.
Dies können Hinweise auf einen möglichen Pilzbefall sein. Dann ist ein Sachverständiger für Holzschutz am Bau zu bestellen.
1.X
2.X
Pflegemaßnahmen:
Markierungen aller Ausfluglöcher und Nagselauswürfe geben Aufschluss über die Entwicklung von Holzschädlingen, was eine genaue Übersicht ermöglicht, um später durch einen Sachverständigen für Holzschutz am Bau die Notwendigkeit von Bekämpfungsmaßnahmen abklären zu lassen. X
Bei erkennbarem Pilzbefall sofortige Reparaturen zur Trockenlegung, als Sofortmaßnahme bei Hausschwammbefall z.B. eine Querlüftung mögliche Trennungen von befallenem Holz vom Mauerwerk. X
Im Winter nach Schneefall: Flugschneeräumung im Dachboden,
damit das Tauwasser nicht zu Feuchteschäden führt.
X
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Die Außenhaut

geforderter Zustand:

  • Regenwasser wird durch konstruktive Maßnahmen schnell abgeleitet und kann keine Staunässe auslösen.
    Ziegelmauerwerk: rissfrei; Putzfassade: rissfrei; Fachwerk: gegen Staunässe gesichert, an der Wetterseite geschützte Konstruktion
  • Die Fassade ist bei waagerecht anschließenden Bauteilen (Balkone, Anbauten etc.) durch aufkantende Anschlüsse (auch gegen Spritzwasser und Schnee) gesichert
kontrolliert werden muss: X Termin(e) erledigt am Unterschrift
1 x im Jahr
Mauerwerksfassade :
ob das Mauerwerk rissfrei ist und die Fugen intakt sind.
X
ob es Abplatzungen gibt ( Hinweis auf Frost-Tau-Schaden infolge zu hoher Materialfeuchte evtl. Feuchteschaden, z.B. durch Spritzwasser)
ob es auffällige dunkle Verfärbungen gibt (deutet auf hygroskopische Eigenschaften durch Salzablagerungen nach Feuchteschäden hin)
Putzfassade :
ob der Putz keine Verfärbungen aufweist ( Algen, Moos und Flechten deuten auf eine Feuchteverteilung hin ), rissfrei ist und keine Schäden aufweist. Z.B. s chadträchtige Hohllagen deuten auf starken Dampfdruck hin (an Küchen, Bädern, etc.)
X
ob an waagerechten Durchdringungen die Anschlussdichtungen intakt sind (Fensterbankanschlüsse, Kappleisten waagerechter Anschlüsse)
X
Fachwerk
ob die Gefache intakt sind, an den oberen waagerechten Gefachfugen kein rückwärtiges Gefälle besteht ( kann Wasser einlaufen),
X
ob an Schwellen die Zapflöcher trocken sind ( Drainageloch kann verstopfen oder fehlt gar ganz) ,
X
ob die Holznägel funktionstüchtig sind und das Holz keine neuen Risse oder Formänderungen aufweist und
X
ob die Wetterseite eine intakt dichte Vorhangfassade hat. X
Pflegemaßnahmen:
Putz : i.d.R. keine
X
Mauerwerk: Reinigung der Sockelbereiche vom Schmutz mit klarem Wasser (nicht mit Hochdruckreiniger!), damit durch Spritzwasser am Sockel Staunässe verhindert wird.
X
Fachwerk: Regelmäßiges Ausspanen, jedoch nur von großen Holzfugen, Schließen von schadträchigen waagerechten Fugen mit rückwärtigem Gefalle mit mineralischem Mörtel ( niemals dazu noch viel schadträchtigere Silicon- oder Dichtungsmassen verwenden!) Abrissfugen zwischen Holz und Mauerwerk bzw. Putz sind i.d.R. nicht schadträchtig und können bleiben. X

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