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Gebrauchsklassen (Gefährdungsklassen)
Dauerhaftigkeitsklassen
Wechselspiel Resistenz / Gefährdung
Auswahl der richtigen Holzart entsprechend des Einsatzbereiches
Dauerhaftigkeit des Kernholzes wichtiger europäischer Nadel- und Laubholzarten gegenüber Pilzen

Holzarten für den Hausbau


Sicherheit durch Farbkernhölzer !

Die Fichte (Picea abies) als die in Mittel- und Nordeuropa dominierende Baumart liefert das klassische und meistgenutzte Bauholz. Vor allem in Norddeutschland wird die Kiefer (Pinus sylvestris) bisweilen an ihrer Stelle verwendet, in den süddeutschen Wuchsgebieten der Tanne (Abies alba) gelegentlich auch diese.

Im Holzschutznormenwerk ist der konstruktiver Holzschutz als nunmehr zwingende grundsätzliche Maßnahme festgeschrieben. E wird die Ausschöpfung aller baulicher Maßnahmen zum Zwecke eines vorbeugenden Holzschutzes gefordert. Die Anwendung chemischer Giftstoffe ist weitgehenst auf besondere Fälle und Anwendungen im direkt bewitterten Außenbereich beschränkt.

Allerdings bot die Holzschutznorm schon seit langem (1996) Möglichkeiten, ganze Häuser ohne Holzvergiftung zu planen und auszuführen. Entscheifende Hilfe dabei war die nationale deutsche Eigenheit der damaligen Gefährdungsklasse 0, die dann infolge der EU-Anpassung in Gebrauchsklasse GK 0 1) umbenannt wurde. Der deutsche Sonderweg bietet dem Planer durch seine einfache Regelung vielfältige komfortable Möglichkeiten einen rein konstruktiven Holzschutz anzuwenden, der die Gefahr eines Befalls durch holzzerstörende Insekten (oder Pilze) für tragende und/oder aussteifenden Hölzer ausschließt, sodass (chemisch) unbehandeltes Holz verbaut werden kann. Dies war ein entscheidender Fortschritt den Einsatz von Holzgiften zunächst der Menge nach einzudämmen und danach auf ein Minimum einzuschränken.

Tragende Fichtenholzkonstruktion, beidseitig durch Holzwolleleichtbauplatten verkleidet. Foto: Rüpke
Tragende Fichtenholzkonstruktion, beidseitig durch Holzwolleleichtbauplatten verkleidet. Foto: Rüpke

So wird z.B. Fichtenholz, wenn es für Insekten unzugänglich, d.h. beiderseits beplankt ist (siehe im Bild rechts) und ohne die Gefahr einer Durchfeuchtung eingebaut wird, im Rohzustand verbaut. Eine Gefahr für Insektenbefall ist bei dieser Konstruktion nicht mehr gegeben bzw. anzunehmen.

Wo dies nicht möglich ist, oder wo man es im rauhen Baustellenbetrieb nicht sicher gewährleisten kann, dass nicht doch irgendwo "Schlupflöcher" bleiben oder entstehen, bietet sich als nächste einfache Alternative die Verwendung von Farbkernholz an. Der Aufwand an Materialkosten sind nur geringfügig teurer. Verglichen mit den früheren Kosten chemischer Behandlungen und Nachbehandlungen fällt dies nicht ins Gewicht. Warum sollte man auch darüber nachdenken, solange ein chemischer Schutz als eín "Muß" galt. Alle am Bau beteiligten sahen es als "gottgegeben" an und der Bauherr wurde gar nicht erst gefragt.

Nach DIN 68800-1 ist unter den (Gebrauchs-)Bedingungen der Gebrauchsklasse GK 1, wo eine Gefahr durch Insektenbefall besteht, für die hauptsächlich verbaute Fichte keine Notwendigkeit einer Holzvergiftung gegeben, wenn z.B. Farbkernhölzer verwendet werden 2). Die folgenden Bilder demonstrieren warum:

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Der "Holzwurm" (Gem. Nagekäfer) am Slintholz in einer  Kiefernholzdielung. Das dunklere Farbkernholz meidet er. Es ist Insektenresistent. Foto: Rüpke
Der gefährlichere Hausbock bevorzugt Splintholz. Auch ans Reifholz geht er. Der Fichte feht ein Farbkern. Sie hat einen Reifkern, der wenig dauerhaft ist. Foto: Rüpke
Der "Holzwurm" (Gem. Nagekäfer) am Slintholz in einer Kiefernholzdielung. Das dunklere Farbkernholz meidet er. Es ist Insektenresistent. Foto: Rüpke
Der gefährlichere Hausbock bevorzugt Splintholz. Auch ans Reifholz geht er. Der Fichte feht ein Farbkern. Sie hat einen Reifkern, der wenig dauerhaft ist. Foto: Rüpke

Unter unsren heimischen Nadelhölzern haben wie eine gute Auswahl an insektenfesten (allerdings nur bedingt pilzresitenten) Farbkernhölzern.

Kiefer, Lärche und Douglasie haben nicht nur den Vorteil eines weitestgehend nagekäfer- und hausbockresistenten Farbkerns, sondern ihr Holz ist auch dauerhafter gegenüber Pilzbefall und von seinen technischen Festigkeitseigenschaften her besser als die allgemein verwendete Fichte. Angesichts stark wachsender Vorräte dieser Holzarten in den deutschen Wäldern sollten sich Bauplaner und Handwerker mit dem stärkeren Einsatz dieser wertvollen Hölzer anfreunden (ehe das gute Holz als Pellets im Ofen landet).

Rohdichte und Festigkeiten der wichtigsten Nadelbauholzarten

Eigenschaften
Kiefer
Lärche
Douglasie
Fichte
mittlere Rohdichte bei u = 15% Holzfeuchte in g/ccm

0,52

0,59

0,58

0,47
Elastizitätsmodul aus Biegeversuchen in N/qmm

11.000

12.000

12.000

10.000
Druckfestigkeit in N/qmm
45
48
50
40
Zugfestigkeit in N/qmm
100
105
100
80
Biegefestigkeit in N/qmm
80
93
80
68
Scherfestigkeit in N/qmm
10
9
7
7,5

(Aus: Informationsdienst Holz, Hölzer für Bau und Ausbau. Nach DIN 68 364. Die mittleren Kennwerte für das Elastizitäts-modul und die Bruchfestigkeiten gelten für fehlerfrei gewachsene Holzproben und eine Holzfeuchtigkeit von u = 12% (Gleichgewichtsfeuchtigkeitsgehalt im Normalklima DIN 50 014 -20/65-1).

Ausführliche Informationen zu den einzelnen Baumarten finden Sie auf den Homepages des Bayerischen Landwirtschaftsministeriums: http://www.forst.bayern.de , der "Schutzgemeinschaft Deutscher Wald" (Bauminfoblätter zur Bestellung: http://www.sdw-online.de/) und zu Holzarten auf dem Weg zu Endprodukten auf der Homepage der Wyss & Leuenberger AG http://www.w-l.ch/ .

Anmerkungen:
1) frühere Bezeichnung: Gefährdungsklasse, GK 0
2) Farbkernholz darf nur einen maximalen Splintholzanteil von max. 5% haben. Bei Holzbestellungen sollte dies immer schriftlich vereinbart werden.
Zu beachten ist, dass „Reifholz“ wie der Innere Stammzylinder der Fichte (Picea abies) nicht zu den Farbkernhölzern zählt und weniger dauerhaft ist.

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