Vergrauung von Holzoberflächen
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Expo 2000 Hannover, Pavillon von Dänemark. Außen ist das direkt bewitterte Holz vollständig vergraut, .innen geschützt verbaut, dagegen kaum. Foto: Rüpke |
Expo 2000 Hannover, Pavillon von Ungarn, das der Witterung extrem ausgesetzte Holz ist mehr vergraut (dunkelgrau) als das weniger exponierte (braun). Foto: Rüpke |
Wohnhaus in Niederfellendorf, dessen Vergaruung der Holzschalung an der Fassade deckt sich mit der Intensivität der auftreffenden direkten Bewitterung. Foto: Rüpke |
Blockhaus aus Kiefer in Westnorwegen, die Unterstände am Dach sind noch rotbraun, die besonnten Flächen silbrig, die Balkenfugen schwärzlich. (Foto: Rüpke) |
Wohnhaus in Lathweheren, eine hinterlüftete Lärchenschalung ohne Beschichtung mit natürlicher Vergrauung. Die ist entsprechend der direkten Bewitterung unterschiedlich ausgeprägt. Foto: Rüpke |
Reihenwohnhaus in Hannover, im Detail hier unbehandeltes Lärchenholz, das neben der typischen Vergrauung auch Spuren der Auswaschung zeigt. Es sind Rostfahnen rostender Nägel (Mangel) . Foto: Dr. Kürsten |
Der Wunsch nach einer natürlichen Vergrauung, in allen Bereichen gleich, kann also von der Natur aus nicht erfüllt werden. Hier ist eine technische Beeinflussung erforderlich, (wie bei allen unseren zeitgeistig geborenen Wünschen, die der Natur eigentlich zuwiderlaufen...). So gibt es denn auch schon einen amerikanischen Ausdruck dafür: "Greywood".
In einem Projekt "Greywoood" will z.B. die Holzforschung Austria Verfahren entwickeln, die durch künstliche Vergrauung optisch ansprechende und gleichmäßig graue Oberflächen an Holzfassaden erzeugen. Wir sind gespannt, was dabei herauskommt.
Eine gut vermarktete Holzbautechnik hat bei den Verbrauchern den Wunsch beflügelt, die äußeren Holzoberflächen in der dem frisch bearbeiteten Holz eigenen, honiggelben Farbton zu erhalten. dafür sind allerlei (viel versprechende) Oberflächenbeschichtungen am Markt, die jedoch alle einen möglichst optimalen Untergrund erwarten. Holz als Naturprodunkt bietet jedoch - anders als künstliche Baustoffe - einen unsicheren Untergrund, wobei die beeinflussenden Faktoren vielfältig sind und komplex wirken.
Infolge dessen gibt es unterschiediche Möglichkeiten der Beschichtung, deren Wartungsintervalle und Wartungsaufwand sich beträchtlich unterscheiden. Dabei spielt der Schutz gegen UV-Licht eine primäre Rolle. Je pigmentierter, also undurchlässiger eine Beschichtung ist, desto weniger kann UV-Licht wirksam werden.
Arten von Oberflächenbeschichtungen auf Holz im Außenbereich | |||||
Art | Schichtdicke (μm) | Transparenz | Anwendungsbereich Beispiele | Wartungs-intervalle | Wartungs-aufwand |
unbehandelt | . | . | nicht maßhaltige Bauteile (Fassaden, Gartenmöbel, Zäune, etc.) | keine | keiner |
farblose Beschichtung, Klarlack | für Holz im Außenbereich ungeeignet ! | ||||
Imprägnierlasur, Dünnschichtlasur | 0-20 | halbtransparent | nicht maßhaltige Bauteile, alternative Beschichtung für Fenster und Türen | kurz | gering |
Mittelschichtlasur | 20-60 | halbtransparent | nicht maßhaltige Bauteile, alternative Beschichtung für Fenster und Türen | mittel | mittel |
Dickschichtlasur | > 60 | halbtransparent | nur für maßhaltige Bauteile (Fenster und Türen) empfohlen | mittel -lang | hoch |
deckender Lack | > 30 | deckend | für alle Bauteile geeignet (> 80ym für maßhaltige Bauteile) | lang | hoch |
Beschichtungen in Nanotechnologie | soll vielversprechende Möglichkeiten bieten, jedoch zur Zeit noch nicht einmal marktreif, es gibt daher auch keinerlei Praxiserfahrung | ||||
aus: Gerhard Grüll, Leitfaden für Beschichtungen im Außenbereich, Holzforschung Austria 02/2003, S.5 |
Ein jedes Anstrichsystem wird daran gemessen, wie und ob es den Prozess der Vergrauung der Holzoberfläche nachhaltig aufhalten kann. Viele Faktoren sind aber nebeneinander und in zeitlichen Abfolgen wirksam und im Einzelanwendungsfall kaum vorhersehbar. Daraus ergeben sich die hohen Anforderungen an den Untergrund, die jeder Beschichtungshersteller fordert, den das natürliche Holz dagegen eigentlich im Ganzen niemals bieten kann.
Der Prozess der Vergrauung an der Holzoberfläche, den Beschichtungen aufhalten müssen... |
Durch UV-Licht wird Lignin im oberflächennahen Bereich abgebaut, dies führt zu Braunfärbungen |
Die Witterung wäscht das abgebaute Lignin ab, weiße Zellulosefasern werden silbrig wahrgenommen |
Ablagerungen von Staub, Pollen und Insekten binden kondensierende Feuchte und bieten mit den Holzinhaltsstoffen Mikroorganismen nötige Lebensbedingugen und Nährstoffe. Von grau bis schwarz kommen nun Verfärbungen hinzu. |
Feuchteschwankungen verursachen Risse, wodurch die angegriffene Oberfläche sich vergrößert. |
Mit zunehmender Zeit wird die Maserung durch Abtragungen an der Holzoberfläche deutlich sichtbar. |
Es sind also gewisse Forderungen an die Beschichtungen zu stellen.
Die Beschichtung muss
Ein Beispiel, wie man es nicht ausführen sollte ! |
Allerdings ist hier auch gut zu erkennen, welche schadträchtigen Fehler an der Konstruktion der Pergola vorliegen. Solche Fehler werden die hier verbauten Brettschichthölzer, die i.d.R. aus Fichte bestehen, im direkt bewittertem Außenbereich nie verzeihen. Diese Baufehler werden jeder Beschichtung zum noch schnelleren Verhängnis:
Richtig wäre es in diesem Falle:
Ein Beispiel, wie man es besser macht ! |