home weitere Holzfragen Links zum Thema Spritzwasserbelastung
Spritzwasser eine immer aktive Ursache von Pilzbefall und vieler Folgeschäden
Schäden an Außenfenstern und Türen, weil der Spitzwasserschutz vernachlässigt wurde...
Baulicher Holzschutz
Tropfkanten, unscheinbarer aber wirksamer Wetterschutz am Bauwerk
Im Bildtext erklärt: natürliche Dauerhaftigkeit - tatsächliche Gefährdung

Fenster


Holz im Kampfeinsatz! 

Fenster aus Holz sind schön und seit mehreren hundert Jahren erfolgreich in Gebrauch. Sie bilden die Grenze zwischen zwei sehr unterschiedlichen Klimabereichen und sind auf der Außenseite meist durch Wind und Wetter stark belastet. In den letzten Jahren hat es vermehrt Probleme mit Holzfenstern gegeben: Zum einen wurden die Anforderungen an ihre Dichtigkeit erhöht, weil Heizenergie gespart werden muss. Zum anderen wünschen die Menschen sich mehr Natur im Haus, und wollen deshalb das Holz auch sehen und es nicht unter einer weißen Lackschicht, der traditionellen und sichersten Beschichtung für Fenster, verbergen. Gleichzeitig möchte man den Regenwald schützen und verzichtet deshalb auf die früher stärker verwendeten, dauerhafteren und bewährten Tropenholzarten, wie Meranti, Mahagoni, Teak usw. Wenn dann auch noch Fehler bei der Holzauswahl und der Herstellung hinzukommen, sind Schäden vorprogrammiert, wie ein näher beschriebener Fall aus der Praxis anschaulich demonstriert.

In Bildmitte, schon ins Auge fallend, ein schon ausgeprägter Schaden nach Befall durch Bläuepilze an neuem Holzelement. Foto Dr. Kürsten

Obiges Bild zeigt ein "schönes" Beispiel für Bläue am Rahmen einer Terassentür mit (zu) heller Lasur. Die Bläue erleichtert holzzerstörenden Pilzen die Entwicklung und schnell fault das Holz. Das Ausfüllen mit Spachtelmasse, wie unten zu sehen, half dann auch nichts mehr. Der Rahmen musste nach wenigen Jahren ersetzt werden!

An anderer Stelle Schaden durch holzzerstörende Pilze, denen die vorangegangenen Bläuepilze das "Tor geöffnet" hatten. Foto Dr. Kürsten

Die technischen Regeln für die Herstellung, Beschichtung und Pflege von Fenstern, beschreibt das Institut für Fenstertechnik e.V. (ift) Rosenheim in einem 10 Seiten umfassenden PDF-Dokument "Beschichtungen für Holzfenster" . Unter der Rubrik "Informationen" / "Bauinformationen" bietet das ift sehr viel Fachwissen zu Fenstern und Türen an. Sehr informativ und empfehlenswert sind die Seiten des Sachverständigen-Kollegen Karl-Hermann Ries unter dem Titel "Beschichtungen von Holzfenstern" . Er bietet auch fundierte praktische Informationen zum Einbau und zur Abdichtung von Fenstern, sowie zu den Themen Glas, Feuchte und Lüftung . Interessant ist auch das Angebot der Initiative ProHolzfenster e.V . Bitte beachten Sie auch den Hinweis zur lüftungsfreundlichen Fensterkonstruktion (Öffnung nach außen) auf unserer " Schimmelseite " mit Links zu Fensterlieferanten!

Auch dieser interne Link zeigt einige interessante und im Detail gut illustrierte Beispiele. Im Kapitel " Schäden an Außenfenstern und Türen " wird dargestellt, wie Außenfenster und Außentüren schon innerhalb kürzester Zeit durch einfache Spritzwasserbelastungen durch den nachfolgenden Pilzbefall zerstört werden können.

Dauerhatigkeit des Holzes und dessen tatsächlich mögliche Gefährdung müssen im Gleichgewicht sein

Aus den ift-Regeln und den praktischen Schadensfällen ist folgendes Fazit zu ziehen :

Wenn man die Holzfärbung und -struktur noch sehen und deshalb nicht mit (weißem) Lack streichen möchte, sollte man zur Minderung des Schadrisikos beim Fensterbau auf keinen Fall Kiefern(splint)-holz, sondern lieber Holzarten mit hoher natürlicher Dauerhaftigkeit verwenden, und diese mit einer Lasur mittlerer Farbtönung beschichten. Dabei muss sich nicht mitschuldig an der Zerstörung des Tropenwaldes machen. Zum einen gibt es in Europa und Nordamerika entsprechende Arten. Zum anderen kann man durch die Nutzung dauerhafter tropischer Hölzer sogar die Entwicklung nachhaltiger Landnutzungssysteme in den Tropen unterstützen. Als Fensterkäufer sollte man darauf achten, dass das (Tropen)Holz nach den Richtlinien des FSC (Forestry Stewardship Council) zertifiziert ist. Weitere Informationen dazu auf der Homepage der ESPEN AG unter: http://www.espen.de/seiten/ein_baum.html .

Zur Fortbildung bei Holzfragen.de, Teilnehmer aus Tischlerbetrieben der Handwerkerverbundgruppe Meisterteam , aus den MODUL -Betrieben, der ersten Gruppenzertifizierung nach den Regeln des FSC (Forest Stewardship Council = Umweltgütesiegel in der Holzverarbeitungskette vom Wald bis zum Tischler) in Deutschland, unterstützt von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU)
Schon heute für morgen handeln

Verbraucherfreundlich eingestellt, versucht das Handwerk gestiegenen Ansprüchen wie auch dem erhöhtem Umweltbewußtsein zu entsprechen. Das MODUL-Netzwerk hilft, diese Herausforderungen als Chancen zu nutzen. Es bietet Information, Qualifizierung und Vernetzung für eine nachhaltige Betriebsentwicklung. Das "meisterteam" ist mit seinen Mitgliedsbetrieben bereits seit Jahren für den Umweltschutz aktiv. Jetzt arbeitet das meisterteam an einem ganzheitlichen Konzept, das ökonomische, ökologische und soziale Fragestellungen berücksichtigt. Im Sinne des Nachhaltigkeitsgedanken von Rio ist lokal das MODUL-Netzwerk im Rahmen eines von der

Deutschen Bundesstiftung Umwelt geförderten Projektes entstanden.

Eine andere Möglichkeit, zumindest innen am Fenster Holz zu sehen und trotzdem außen keinen Pflegeaufwand und keine Schäden zu haben, ist der Einbau von Holz-Aluminium-Fenstern. Näheres dazu beim HOLZALU Forum unter http://www.holzalu.de/ .


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