Nagekäfer"invasion"
(19.03.2001)
Frage:
Sehr geehrte Herren,
seit etwa acht Wochen fliegen in unserer Wohnung kleine Käfer umher. Mittels
Mikroskop und Naturkundebuch haben wir sie als Käfer des Holzwurms (Anobium
punctatum) identifiziert und einen großen Schreck bekommen. Wir wohnen
nämlich unter dem Dach, und die Dachbalken und die darüber liegenden
Profilbretter sind offen sichtbar. Die Käfer, von denen wir bisher neun
Stück fangen konnten, kommen vermutlich aus einer Weihnachtsbastelei aus
Kaminholz. Die Holzstücke (hauptsächlich Birke) sind jedenfalls stark mit
Löchern versehen. Ein Sägeschnitt durch ein Aststück zeigt die
Wurmgänge. Unsere Frage: ist das Kind schon in den Brunnen gefallen? Wir
werden wohl nicht alle Käfer fangen können. Was kann Schlimmes passieren,
und was können wir dagegen tun?
Schon jetzt vielen Dank für Ihre Antwort und auch dafür, dass Sie
verunsicherten Menschen wie uns die Möglichkeit geben, ihre Sorgen zu
adressieren.
Mit freundlichen Grüßen
Antwort:
Liebe Familie R.,
vielen Dank für Ihre Anfrage. Ich glaube, Sie brauchen Sich keine großen
Sorgen machen. Die Nagekäfer, die tatsächlich aus dem Birken(brenn)holz
kommen können, werden in Ihrer Wohnung nicht viel Freude haben.
1. Zur Eibalage gehen sie vorzugsweise an das Holz, aus dem sie gekommen sind,
solange es noch nicht ganz aufgefressen ist. Das können Sie Ihnen ja
wegnehmen.
2. Alles andere Holz in beheizten Wohnräumen ist ihnen entweder zu glatt
(Möbel!) und sowieso zu trocken. (10% Holzfeuchte ist zu wenig. Sie brauchen
mindestens 12 oder 14%. Das finden sie nur in unbeheizten Treppenhäusern,
Kellern oder Dachböden.)
Also: Nehmen die die "Käferquelle" raus aus der Wohnung oder "sterilisieren"
Sie sie (ein bis zwei Stunden im Backofen bei 70 Grad C genügen!).
Ansonsten prüfen Sie, wo die Käfer an evtl. bruttaugliches (= ausreichend
feucht mit Rissen) Holz gelangt sein könnten und behalten Sie das in den
nächsten Jahren im Auge. So schnell passiert da nichts. Wenn Sie frische
Bohrmehlhäufchen entdecken, können Sie immer noch tätig
werden.
Mehr dazu
auf unserer Homepage
.
Empfehlen Sie uns weiter!
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Ernst Kürsten
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