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29. Frank H. 23.03.2006 17:09


Sehr geehrter Herr Rüpke,

in meinem Bambusparkett, das seit fünf Jahren liegt, habe ich einen Holzschädling entdeckt. Zunächst waren kleine Auswurfhäufchen in der Scheuerleiste zu sehen, jetzt seit ein paar Wochen auch im Parkettboden selbst. Auswurflöcher und Holzmehl deuten auf einen SPLINTHOLZKäFER hin. (ca. 1 - 2mm runde Löcher, sonstige Löcher mit Holzmehl verstopft). Der Befall in dem harten Bambus erschreckt mich und ich frage mich natürlich nach möglichen Übergriffen auf andere Hölzer. Mein Haus ist ein Holzrahmenbau aus verleimten Nadelholzbalken. Gibt es eine Chance, den Schädling schnell und effektiv auf der großen Fläche (ca. 80 qm) zu bekämpfen?

Da ich nun für mehrere Wochen in Urlaub bin und eine schnelle Verbreitung des Schädlings fürchte, wäre ich Ihnen für eine schnelle Antwort sehr dankbar.

Viele Grüße
Frank H.

PS. Ihre Webseiten sind übrigens sehr informativ und die einzigen nützlichen, die ich zu diesem Thema gefunden habe.


Frank H,
trotz Ihres Verdachts auf die Art, ist es empfehlenswert, die genaue Art festzustellen. Dies ist am Vollinsekt am besten möglich. Es kommen auch andere Insekten im Bambus vor. Versuchen Sie mal eines zu finden. Auch bei SPLINTHOLZKäFERn gibt es verschiedene Arten, deren Schadträchtigkeit unterschiedlich intensiv ist.
Näheres siehe unter
http://www.holzfragen.de/seiten/b_insekt.html
Mein letzter Befall an Bambusparkett war letzte Woche. Interessant wäre es, die Lieferquelle zu kennen. Haben Sie noch Gewährleistung?
Wenn es denn SPLINTHOLZKäFER sind, ist ein Übergriff auf Nadelholz ausgeschlossen. Gefährdet ist das Splintholz aller Laubholzarten außer Buche.
Die Bekämpfung muss man im Einzelfall betrachten und erörtern, was am sinnvollsten ist. Lyctusbefall wäre zwar unangenehm und unbedingt zu bekämpfen, jedoch sollte dies durch Nachweis belegt werden und danach mit Umsicht geplant werden. Soviel Zeit muss immer gegeben sein.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

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28. Biene 20.10.2005 21:58

Sehr geehrter Herr Rüpke,

bei einer Aufräumaktion habe ich ein helles Weiden-(Bast?-)-Brotkörbchen aussortiert, das ich mehrere Monate in einem Koffer aufbewahrt hatte. Ursprünglich hatte ich den Korb preiswert in einem Supermarkt erstanden. Nach dem Kauf fielen mir regelmäßig unter dem Korb kleine, extrem feine Staubhäufchen in der Farbe des hellen Holzes auf ("talkumartig" trifft es). An dem Korb war sonst jedoch nichts zu sehen. Der Korb war preiswert: Ich hielt die Häufchen für Rieselspuren des gesplissten Holzes (auch wenn die "Häufchenform" seltsam war?).
Nach ein paar Wochen hatte ich keine Verwendung mehr für das Teil, packte es - mehr aus Intuition - in einen transparenten Müllsack, verknotete diesen und steckte alles in besagten Koffer zu meinen alten Kleidern, Luftmatratzen, Lederrucksäcken etc?
Als ich den Korb nun in die Hand nahm, bemerkte ich durch den Plastiksack kleine Käfer, sowie Löcher im Holz. Die Käfer sind etwa 2 mm groß, auffallend gerade-schlank, dunkel- bis hellbraun, geflügelt, teils lebendig, teils tot. Die Löcher sind etwa 1mm groß. Das Tier sieht wirklich SEHR(!) aus wie der braune SPLINTHOLZKäFER.
Der dünne Müllbeutel hat durch das scharfkantige Holz große Löcher bekommen, durch die die Insekten natürlich ohne Schwierigkeiten hindurch können. Ich habe den Korb inklusive Erstverpackung vorläufig in zwei weitere Müllbeutel gepackt, und darauf geachtet, dass diese auch wirklich dicht schließen. Den Koffer habe ich mitsamt Inhalt zunächst wieder zugemacht und nicht mehr geöffnet. Er steht in meinem Zimmer.

Meine Fragen:

1) Ist der Koffer ein Risiko? Wie kann ich sicher gehen, dass dort keine Käfer mehr drin sind, die aus dem Koffer ausfliegen könnten? Es ist denkbar, dass der Koffer auch Sperrholzanteile hat (Reise-Trolley). Soll ich ihn sicherheitshalber einfach entsorgen? Wenn Entsorgung: Wie? Einfach in den Müll? Info: Zugang zu Sauna & Co habe ich leider nicht und der Koffer ist ziemlich groß?)

2) Ist der Kofferinhalt ein Risiko? Gehen SPLINTHOLZKäFER an Textilien bzw. "verbleiben" dort / fliegen ein? Reicht es, Kleidung zu waschen? Gehen SPLINTHOLZKäFER an Gummi (Luftmatratzen), Leder (Rucksack) oder sonstige Materialien (außer Holz?)

3) Kann man andere warnen? Wie kann ich andere vor dem Kauf dieser Produkte schützen?
Info: Der Supermarkt hat inzwischen die Abteilung umgestellt. Diese speziellen Körbchen gibt es dort gar nicht mehr. Sollte ich den Markt warnen / kontaktieren? Kann ich das Ordnungsamt verständigen? Oder den Verbraucherschutz? Oder sonst wen? TUN die dann auch etwas?

4) Zur Entsorgung der "Infektions"-Quelle: Wie kann ich den Korb richtig entsorgen? - Die Mülltonne reicht wohl kaum. Im Garten verbrennen?


Liebe Biene,
zu den Fragen:
Bevor etwas passiert, sollten Sie durch eine Bestimmung (s.o. Vollinsektenpauschale 25?) den Verdacht belegen lassen. Es gäbe auch (öfters vorkommende) Verwechselungsmöglichkeiten. In diesem Fall müssten Sie n.a. z.B. ihre Wohnung genau inspizieren, um eine mögliche Ausbreitung früh zu erkennen (Monitoring). Bei einer Infizierung sind dann weitere Maßnahmen erforderlich.

1) Ja.
Erst nach einer erfolgreichen Bekämpfung können Sie sicher gehen, dass dort keine Käfer mehr drin sind, die aus dem Koffer ausfliegen können. Falls es sich um Lyctus sp. handelt, ist sogar sicher, dass auch die Sperrholzanteile befallen werden, wie auch alles andere Laubholz mit Splintanteil in der Umgebung (bis zur Entwarnung) gefährdert ist. Eine Entsorgung erfolgt unter besonderer Sogfalt geordnet und eingepackt in den Deponie-Hausmüll, möglichst nach draußen, nicht im Haus lagern.

2) Der Kofferinhalt ist ein Risiko, befallen wird jedoch nur der Splint von den meisten Laubhölzern. Wegen der hohen Infektionsgefahr für Laubhölzer ist es ratsam, Textilien zu waschen.

3) Ja, die direkte Umgebung (z.B. nächste Nachbarn) und natürlich der Verkäufer sollte informiert werden. Der Verkäufer hat im Rahmen der gesetzlichen Regelung Garantie zu leisten.
Andere werden kaum etwas tun, da es sich um ein privatrechtliches Kaufvertragsverhältnis handelt, in dem Sie ja (z.B. bei Schaden) den Rechtsweg beschreiten könnten. Verbraucherschutz ist immer zu fordern. Wer das dann leisten kann, ist die nächste Frage...
Interessant wäre es natürlich, den Importweg der Ware des Marktes zu ergründen, denn es sind hier vermutlich die fehlenden Kontrollen, die die gesetzlich verbotene Einfuhr von solchen Schadinsekten möglich machen. Hierbei ist allerdings ein Schaden für die Allgemeinheit anzunehmen, die die zuständigen Behörden (Zoll) fordert.

4) Die Entsorgung erfolgt geordnet und verpackt über den Deponie-Hausmüll. Sie könnten es auch im Garten verbrennen.

Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke



27. Nina K. 06.06.2005 20:21

Liebe Holzkäferfachleute,

ich hatte bereits im Eintrag 1046 um Ihre Hilfe bei unserem Eichenparkett gebeten.
In der Zwischenzeit hatte ich nun einen Fachmann vor Ort, der den Käfer bestimmen konnte; es ist ein Parkettkäferbefall. Wir vermuten, aus einer Holzschale, die ich aus dem Ausland mitgebracht habe.
Die Löcher im Parkett behandele ich nun mit einem Holzöl (leider habe ich den Namen vergessen), diese habe ich dann regelmässig geimpft. Nun waren wir 2 Wochen im Urlaub und die Zahl der Löcher hat sich in der Zeit verdoppelt, gleichmäßig auf allen drei Etagen verteilt.
Mich würde interessieren, was Sie raten. Seit ich wieder da bin, impfe ich die Löcher nun wieder und finde auch Käfer, die wohl rausgekommen sind. Kann ich mit dieser Methode Erfolg haben, oder muss ich zu anderen und wenn, welchen Mitteln greifen.

Ich danke Ihnen vielmals für die Hilfe.
Nina K.


Liebe Nina,
die Quelle sollte genau feststehen, damit eine Bekämpfung die Ursache erreicht.
Sie können sich nun am eigenen Erleben der Befallsentwicklung vorstellen, dass es einige Fachkenntnisse und praktische Erfahrung erfordert, um einem SPLINTHOLZKäFERbefall Herr zu werden.
Sie müssen sich einen Fachmann holen, der in seinem Gebiet Sachkunde nachweisen kann (Sachkundenachweis Bekämpfender Holzschutz am Bau).
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

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26. Bernd D. 04.06.2005 02:30

Hallo aus dem ländlichen Teil Dortmunds,

Wir haben in einer Wohnungstür aus Eiche und in einer nur zehn Zentimeter entfernten Limba-Tür Ausflugslöcher und jede Menge Käfer entdeckt. Soweit ich den Bildern im Net und meinem Mikroskop trauen kann, handelt es sich um SPLINTHOLZKäFER.
Da wir unser 'halbes Haus' schon seit zehn Jahren bewohnen fragen wir uns jetzt: 1.) Können solche Käfer zufliegen?? (Denn wir haben keine Hölzer von außen in die Wohnung bekommen und es ist auch sonst nirgends ein Befall feststellbar.)
2.) Ist es möglich, dass Eier oder Larven des SPLINTHOLZKäFERs über viele Jahre im Holz 'schlafen' und unter guten Bedingungen wieder munter werden? (Die Türen lagen vor unserem Einzug auf dem Dachboden.)
3.) Paaren sich die Käfer eigentlich im Holz oder außerhalb?
4.) Meine Frau hat schon lange vorher Geräusche aus der Tür gehört. Rein aus Neugierde: wie entstehen diese Geräusche?
5.) Ich habe die beiden Türen zur Kammerbegasung mit Kohlendioxid (5 Tage)gebracht. Werden dabei auch Eier im Holz abgetötet oder nur Larven und Käfer?

Schon mal im Voraus vielen Dank für die eine oder andere Antwort

Gruß Bernd D.


Lieber Bernd D.,
zu Ihren Fragen:
1.) Das kommt auf die Insektenart (Artbestimmung!) und die Bedingungen (dazu gehört auch die meist unbekannte Vorgeschichte) an. Das Einschleppen ist jedoch häufig. Dabei ist der vielleicht versteckte Weg nicht gleich erkennbar.
2.) Das ist nicht möglich.
3.) Bei den vermuteten Käfern erfolgt die Paarung außerhalb.
4.) Geräusche entstehen durch die Tätigkeit der Mundwerkzeuge am Holz.
5.) Eine Kammerbegasung mit Kohlendioxid bei einer maximalen Temperatur von 15°C sollte über mehrere Wochen (3-6) erfolgen. 5 Tage sind nicht ausreichend. Um auch Eistadien abzutöten, muss diese Form der Begasung mit Inertgasen nach 2-4 Monaten wiederholt werden.
In Ihrem Fall wäre eine geregelte Erhitzung des Holzgutes in einer Klimakammer auf 55 °C, über eine Stunde im Kern gehalten, wirtschaftlicher und schneller erfolgreich.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

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25. Dirk R. 30.05.2005 17:55

Hallo Herr Rüpke,

wir haben innerhalb einer Haussanierungsmaßnahme im August 2004 ein neuen Holzboden auf Holzunterkonstruktion (Betondecke, darauf Holz-Riegel, darauf OSB-Platten, darauf Eichen-Dielen) verlegen lassen.
Anfang 2005 sind uns die ersten Löcher mit und ohne Bohrmehl aufgefallen. Nach Befragung des Schreiners, der den Boden verlegt hatte, wurden die Löcher mit einem Permethrin-haltigen "Holzwurm-Tod" behandelt (Asuso, ML HolzwurmEx).
Leider war das nicht das Ende. Ab Februar 2005 haben wir verschiedene Dielen ausfindig gemacht, aus denen Käfer ausgeflogen sind. Wir haben damit begonnen, die befallenen Dielen komplett mit Holzwurm-Ex einzustreichen. Ist eine größerflächige Behandlung (z.B. der komplette Boden) überhaupt sinnvoll? Kann es zu einer dauerhaften Belastung des Bodens kommen, sodass ein Betreten barfuss schon eine Gefährdung für den Menschen bedeutet?

Auf Nachfrage beim Zwischenhändler wurde, natürlich, angedeutet, das die Würmer schon im Haus gewesen sein müssen und wir die ersten wären, die aus der gelieferten Charge einen Wurmbefall angezeigt hätten. Das Haus wurde 1960 erbaut und hatte die beschriebenen Symptome bislang nicht. Kann der Befall trotzdem schon vorhanden gewesen sein? Der vorher eingebaute Boden aus lackierten Nadelholzdielen hatten definitv keinen Befall.
Die Löcher sind ca. 1 mm groß, die Larven, weiß bis milchig und einige mm lang, die Käfer schwarz, ca. 5 mm lang und schlank. Die Käfer konnten sich am Anfang recht schnell bewegen, fliegen gesehen haben wir aber keinen; obwohl auch zwei Käfer an der Decke gefunden wurden.
(Es wurden an gänzlich unterschiedlichen Orten in 4 verschiedenen Räumen Löcher gefunden.)

In letzter Zeit haben wir keine neuen Löcher mehr gefunden; die gefundenen Käfer waren allesamt tot. Deutet das auf die Wirksamkeit des Schutzmittels hin, oder auf einen Alterstod nach Ablage von Eiern in neuen Gefilden und nur auf eine Wartezeit der nächsten Generation?
Aufgrund ihrer diversen Beschreibungen und Veröffentlichungen habe ich die Befürchtung, dass es sich um einen Parkettkäfer oder einen SPLINTHOLZKäFER handeln könnte.

Gespannt erwarte ich ihre Antworten
und verbleibe mit freundlichen Grüßen
Dirk R.


Lieber Dirk R,
hätte ich eines Ihrer Viecher hier unterm Mikroskop, es wäre ein Leichtes, Antworten zu geben, ohne viel zu spekulieren. Also, zuerst mal bestimmen lassen.

Bei den bekämfenden RAL-Holzschutzmitteln gibt es unterschiedliche Wirksoffe, die deklariert sind. Danach ist ihre Wirkweise erklärbar. Das Haupthindernis des jeweiligen Holzschutzmittels ist am Holz selbst zu suchen. Holzart und niedrige Holzfeuchte machen ein Eindringen oft sehr schwer.
Eine großflächige Bekämpfung ist aufgrund von Anwendungseinschränkungen unzulässig, weil gesundheitsgefährdend. Für Nervengifte wir Pyrothroide (z.B. Permethrin, Deltamethrin, Cypermethrin) gilt: eine Hautberührung (z.B. über nackte Füsse) führt zur Wirkung auch bei Wirbeltieren, wie wir welche sind.
Da muss man sich hinsichtlich einer Abdeckung der behandelten Flächen etwas überlegen, was wiederum abhängig von der Basierung des jeweiligen Holzschutzmittels ist. Das ginge also ohne Fachmann und Beachtung der Bestimmungen selten gut. (Die verbindlichen Hinweise zur bestimmungsgemäßen Anwendung sind im Zulassungsbescheid zu finden, die Zulassungsnummer muss bei bekämpfenden HSM stets beginnen mit Z-58.2-....).

Tote Vollinsekten haben die Eiablage hinter sich gebracht.

Da es sich um Insekten im Parkett aus Eiche handelt, kann ich nur dringend eine Bestimmung empfehlen. Die von Ihnen vermuteten SPLINTHOLZKäFER sind jedenfalls nicht "ohne".
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

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24. Boris B 28.02.2005 18:47

Hallo Zusammen,
ich habe vor einigen Monaten Teak-Möbel gekauft. Vor ein paar Tagen stellte ich fest, dass einige Löcher an den Möbelstücken sind. Sie haben einen Durchmesser von einem Milimeter. Ist dies ein Holzwurm oder Hausbock? Ich dachte immer, dass Würmer nicht an Teakholz ran gehen?!? Wenn das aber nicht der Fall ist, wie kann ich diesen bekämpfen außer mit der "Chemiekeule".

Ich habe jetzt festgestellt das meine neuen Teak-Möbel wirklich Holzwürmer haben. Jetzt meine Fragen. Wie auch schon weiter unten gefragt. Kann man auch mit Kälte gegen die Würmer vorgehen? Was ist mit den Eiern? Sterben die bei Kälte auch ab?
Weiß noch jemand wie das mit der Rechtslage ist? Muss der Verkäufer die Ware zurücknehmen? So jetzt aber genug gefragt, bin ein bisschen verzweifelt :-(

MfG, Boris B


Lieber Boris B,
es wird viel betrogen mit der Bezeichnung "Teakholz". Echtes Teakholz gibt es wenig am Markt, das meiste ist "Teak"-Plantagenholz oder gar anderes. Plantagenholz ist in seinen Eigenschaften meist mit dem wilden nicht zu vergleichen. Frischholzinsektenschäden am Echten Teak sind selten, an anderen ähnlichen Holzarten aber möglich. Sie müssen zwischen lebendem Befall und lediglich dem verbliebenen Schaden unterscheiden. Um den Hausbock oder Gemeinen Nagekäfer ("Holzwurm") handelt es sich dann sicher nicht. Es sind dann eher importierte Insekten, Bostrychidae oder Lyctidae. In Deutschland sind es dann die Arten der hier heimisch gewordenen SPLINTHOLZKäFER. Ist es eine SPLINTHOLZKäFERart, ist höchste Alarmstufe angesagt, denn diese Trockenholzinsekten befallen alles an Splintlaubholz, was Ihnen in den Weg kommt. (Bestimmungsdienst) Auch eine Infizierung im Importlager kann häufig angenommen werden, da die Lager in unseren Importhäfen teilweise verseucht sind.

Mit einer Kältebehandlung geht es i.d. Praxis schwer, weil Holz sehr gut isoliert. Sie bräuchten eine riesige Tiefkühltruhe mit wenigstens -25°C und es würde eine längere Zeit dauern. Aber auch danach würden noch Larven lebend gesichtet...
Einen Garantieanspruch haben Sie nach Gesetz. Klar ist, ob lebend oder tot, Holzwurmspuren sind ein Mangel an der Neuware. Beratung dazu erhalten Sie in jeder Verbraucherzentrale.

Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke



23. Mary 21.12.2004 00:33

Hallo,

brauche dringend Hilfe!!!
Habe vor einiger Zeit ein Katzenleckerli hinter der Wohnzimmertür gefunden, das voller Löcher war. Als ich es wegnahm, sah ich darunter im Parkett auch Löcher. Auch an der Wohnzimmertür sind schon kleine Löcher zu sehen.
Als sich mein Kater immerzu kratzte und sich das Fell ausleckte, habe ich die Rattankörbe, die im Computerzimmer oben auf einem Schrank stehen unter die Lupe genommen. Auch dort lagen Leckerlis mit vielen Löchern drin. Darin waren winzige Larven und ein kleiner Käfer. Laut Abbildung sieht er aus wie ein Brotkäfer. Meine Frage: Geht ein Brotkäfer auch an Parkett oder Holztüren? Oder ist es ein SPLINTHOLZKäFER der an Vorräte (Katzentrockenfutter) geht?
Wie kann man die bekämpfen? Kann eine Katze darauf allergisch reagieren?
Wäre für jede Antwort dankbar.


Liebe Mary,
Vorratsschädlinge und holzzerstörende Insekten sind zweierlei Wesen, deren Nahrstoffquellen völlig verschieden sind.
Am Trockenfutter finden Sie bestimmte Vorratsschädlinge, u.a auch den Brotkäfer, der übrigens dem ausschließlich holzzerstörenden Gemeinen Nagekäfer ähnlich sieht.
Am Parkett sind i.d.R. die holzzerstörenden Insekten zu finden. Hierbei gibt es eine artbestimmende Wechselwirkung zur Holzart und deren Beschaffenheit. Dabei sind bestimmte Trockenholzinsekten am Laubholzparkett (im Splintholz) durch ein hohes Zerstörungspotential ein sehr ernstes Problem, besonders hinsichtlich einer u.g.U. möglichen schnellen Infektion im ganzen Gebäude.

Ausnahmen: Selten gibt es auch bei z.B. mit flachen Gegenständen dicht abgedecktem Parkett die Ausnahmemöglichkeit, dass Vorratsschädlinge sich als dann holzbrütende Insekten dort oberflächlich einfressen könnten.
Wenn es Material gibt, ist eine Bestimmung empfehlenswert. Falls Sie eine Bestimmung benötigen, finden Sie hier Näheres dazu:
Bestimmungsdienst

Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

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22. Bruno 04.11.2004 17:54
In einer Finca in Andalusien (Spanien) habe ich in einem massiven Eichentisch eine Holzwurmart entdeckt, die dabei ist, den gesamten Tisch zu zernagen. Die Bösewichte sind Würmer mit 20 bis 30 mm Länge und einem Durchmesser von 2 bis 5 mm. Farbe: Elfenbein, der Körper ist mit ringförmig angeordneten "Riffeln" versehen. Wer kann mir sagen, um welche Schädlingsart es sich handelt und wie ich ihn bekämpfen kann?
Besten Dank!


Hallo Bruno,

es könnten schlimmstenfalls SPLINTHOLZKäFER sein (vgl. www.holzfragen.de/seiten/tab_insekten.html). Dann sollte man schnell mit geeigneten Mitteln (siehe www.holzfragen.de/seiten/chemie.html) oder Hitzebehandlung dagegen vorgehen.

Mit besten Grüßen
Ernst Kürsten



21. Christian R 29.09.2004 19:12

Guten Tag,
können Sie / jemand einen Sachverständigen empfehlen der sich mit dem Holzwurm der Art "SPLINTHOLZKäFER" auskennt und diesen eventuell in meinem Haus vernichten kann?
PLZgebiet 25***
Danke für Info.


Lieber Christian R,
dort kenne ich keinen persönlich. Schauen Sie mal nach unter www.dhbv.de
dort finden Sie eine Datenbank mit Ausführenden Firmen und Sachverständigen.
Da können Sie ja mal stöbern, was ih Ihrer Nähe ist.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

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20. Eberhard S 31.08.2004 13:40

Bitte um Hilfestellung,
es kommt nicht oft vor. Genau genommen 2 x in den letzten 3 Jahren, dass sich ein Holzwurm in einem Parkett bzw. Bambusparkett zeigte. Bei Bambus erst nach 2 Jahren. Wer kennt ähnliche Fälle und wie kann ich zur Bekämpfung vorgehen. Muss der Holzwurm erst bestimmt werden, da es evtl ein Holzwurm aus Fernost sein kann? Wie ist der Lebenszyklus eines Holzwurmes? Würde mich über eine Antwort und Info, ggf auch Literaturhinweise, freuen.
Vielen Dank
Eberhard Schübel
Raumausstatter und Parkettlegermeister


Lieber Eberhard Schübel,
Holzwurm ist eine volkstümliche Bezeichnung des Gemeinen Nagekäfers. Um Klarheit zu geben und zu haben, ist immer eine Artbestimmung nötig. Bambusholz ist ja bei uns nicht heimisch. Seine Insektenfeinde sind:
unter den Bostrichidae, der Dinoderus minutus (Fabricius), links im folgenden Bild der ausgeflogene Käfer, rechts das Schadensbild an einem Bambusstab:




unter den Lyctidae, die vielen Arten der SPLINTHOLZKäFER, z.B. der Braune SPLINTHOLZKäFER, Lyctus brunneus, in der unteren Fototafel von Dr. Uwe Noldt auf einem Merkkärtchenblatt der Bundesforschungsanstalt BFH anlässlich der Ligna (Holzmesse) in Hannover einmal sehr übersichtlich dargestellt:



So ist wohl erst einmal davon auszugehen, dass sich hier Erfahrungen zu Schäden tatsächlich vielleicht erst noch zeigen müssen, was Sie völlig richtig erfasst haben. So lange ist Bambusparkett noch nicht im Angebot, dass wir über seine Insektenfeinde allzu viel praktisches wüssten. Sie könnten ja mal berichten.
Bei anderen Parkettholzarten ist die Lage dagegen übersichtlicher und die dort den Holzarten zuzuordnenden Insekten und ihre Schäden sind überwiegend bekannt.

Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke



19. M.Z 03.08.2004 22:06

Ich suche Beratung, ich habe seit 1998 in einen Neubau "Eiche Industrieparkett geölt" und 22mm hochkant verlegt. Nun habe ich in einer Ecke kleine braune Käfer gefunden, die sich in meinen Pakettboden gebohrt haben.
Auch in einem weiß lackierten Nachtschränkchen (Baujahr 1989), bin ich unten auf der Rückseite an einem Verstärkungsstückchen aus Weichholz fündig geworden. Ein Schädlingsbekämpfer will im Moment noch nicht in irgendeiner Weise tätig werden, weil der Wespenschutz angeblich Vorang hätte. Noch nicht einmal eine Artenbestimmung bekomme ich sofort.
Meine Fragen sind, wenn er diesen Befall bekämpft, wird dann Gift eingesetzt, muss ich mich vor Gesundheitsschäden ängstigen? Kann ich überhaupt sicher sein, dass so ein Befall dauerhaft enfernt werden kann?
Könnte er jederzeit wieder Auftreten? Ist es nur 100%, wenn z.B. Boden und Möbel entfernt würde und Ich einen anderen Bodenbelag wie z.B. Teppich oder Fliesen nehmen würde?
Nachtrag:
Das Holzmehl ist ganz fein,man kann es nicht auffegen.
Ich möchte übrigens noch Hallo sagen,
und mich für alle Mitteilungen bedanken

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Liebe(r) M.Z,
da es sich um einen SPLINTHOLZKäFERbefall handeln könnte, kann ich Ihnen nur umgehend empfehlen, eines der gefundenen (intakten) Vollinsekten in Alkohol zu legen und bestimmen zu lassen.
Hinweise zum Bestimmungdienst finden Sie unter diesem Verweis: -> Bestimmungsdienst

Die Bekämpfung ist nicht so einfach und will stets gut bedaacht sein, auch unter dem Gesichtspunkt einzusetzender bekämpfender Giftwirkstoffe.
So ein Befall lässt sich schon dauerhaft beseitigen, allerdings sind die Wege dahin von der genauen Situation und der Befallsausbreitung abhängig. So ist bei einem geringen Befall eine Bekämpfung anders, als bei einem großflächigen, wo es wohl einfacher wäre, den ganzen Belag zu entfernen. In der Tat ist auch alles Laubholz (außer Rotbuche) gefährdet. Die Holzfeuchte und das Holzalter spielen dabei keine große Rolle.

Das Auftreten eines Lyctusbefall am neuen Parkett, deutet übrigens überwiegend darauf hin, dass es sich oft um einen schon mitgelieferten Befall handeln könnte. Da sich die Fälle an neuerem Eichenparkett stark häufen, fällt der Verdacht auf lyctusverseuchte Großhandelslager als mögliche Infektionsquelle. Die Fälle der letzten Wochen deuten oft auf eine Verseuchung der Handelslager und Handelswege hin. Da der Befall an der bereits zuvor thermisch getrockenten Ware auftritt, ist ein Hinweis dahin, den Handelsweg unter die Lupe zunehmen. Der Verdacht kann so gerechtfertigt sein, dass der Handel den Befall gleich mitliefert. Das Problem ist die Beweisnot des Kunden. Die jetzige Regelung von 2 Jahren Gewährleistung ist da nicht ausreichend.

Nicht zu unterschätzen ist aber auch der heutige weltweite Tourismus, der durch hölzerne Mitbringsel auch eine Infektion verursachen kann. Dies muss man immer parallel annehmen.

Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke



18. pranghofer 02.08.2004 13:27

Hallo,

es handelt sich offensichtlich um den SPLINTHOLZKäFER.
Bei der Vorstellung, dass pro Ausflugloch ein Käfer unterwegs ist, der evtl. neue Ableger erzeugt, wird mir Angst und Bange. Es handelt sich sicherlich um mehrere Hundert runde, ca. 1-2 mm große Löcher.
Da ich nicht weiss, ob die Käfer auch an meinen Instrumenten gefallen gefunden haben, sollte ich diese ggf. vorbeugend behandeln lassen?
Bisher habe ich die Ausfluglöcher nur in den Türrahmen gefunden.
Mit gutem Gewissen kann ich aber doch meine Möbel nicht einfach irgendwo anders aufstellen?
Wer haftet eigentlich für so einen Schaden - der Vermieter oder der Mieter?


Wenn dem so ist, würde ich empfehlen, die Türen umgehend im Ganzen auszutauschen. Da es sich bei Wohungstüren um einen fest mit dem Gebäude verbundenen Teil handelt, obläge es dem Eigentümer zu handeln und den Mangel zu beseitigen. Handlungsanweisend wäre hier wohl die Landesbauordnung.
Gefährdet sind jedoch nur Laubhölzer außer der Rotbuche. Nadelholz wird nicht befallen.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

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17. Heinz- Jürgen F 16.05.2004 21:12

Sehr geehrtes Holzwurm- Forum,

wir wohnen seit September 2001 in einem Neubau. Nun stellen wir mit Erschrecken fest, dass eine der Innentüren mit Holzwurm befallen ist. Er tritt plötzlich an ca. 18 Stellen in Form von kleinen Löchern mit einem Durchmesser von ca. 1 - 1,5 mm im Schlossbereich auf. Es handelt sich um eine aufwendige Kassettentür in Ahorn natur furniert, die überwiegend im Inneren aus Spanplattenware aufgebaut ist. Jedoch die Randbereiche sind aus Massivholz und diese sind auch nur befallen. Weißes Mehl tritt heraus. Das Randholz (Anleimer) ist ein tropisches und sehr wahrscheinlich aus Apachi.
Ich habe gleich den Türenhersteller dazu angesprochen. Der wies den Schaden glatt von sich mit der Begründung, dass der Betrieb nach DIN ISO 9001 zertifiziert sei (was in der Selbstdarstellung auf der homepage nicht bestätigt wurde) und alle Hölzer einer Nachtrocknung von 60 °C erfahren, wobei verbliebene Holzwürmer schon bei 55°C absterben sollen. D.h. es kann nicht sein, was nicht sein darf. Er wollte gleich das Umfeld der Wohnung erfragen, ob z.B. ein antiquarisches Möbelstück oder eine Holzfeuerung vorhanden sei und wollte die Herkunft der Würmer darauf schieben. In der Tat gibt es einen alten Schrank von meinen Großeltern. Den habe ich daraufhin gleich untersucht, der ist i.O.
Eine Holzfeuerung (geschlossener Kachelofen) gibt es auch in der Form, daß über die Winterhälfte permanent (Tag und Nacht) mit reinem Buchenholz gefeuert wird. Dieses lagert nicht in der Wohnung, sondern wird für jede neue Füllung aus dem Keller geholt. Die Holzscheite gehen mehrfach durch meine Hände und ich habe bis heute noch nicht die geringsten Spuren eines Holwurmes entdeckt.
Welche Möglichkeit habe ich um der Herstellerfirma nachzuweisen, dass der Wurm aus der Fertigung stammt um vielleicht noch Ersatz zu bekommen.? Die Garantie nach VOB/B betrug 2 Jahre und ist verstrichen.. Da der Wurm sich in der Zeit entwickelt hat, konnte er erst jetzt entdeckt werden. Es handelt sich somit um einen versteckten Mangel.
Die Firma riet mir nur noch, die Tür sofort auszuhängen und zumindest in den Keller zu befördern.
Dann erhielt ich von der Firma ein Merkblatt ?Der Holzwurm oder Gemeiner Nagekäfer?, welches wahrscheinlich aus dem Internet stammte. Eine Passage darin spricht gegen die Behauptungen der Firma. Dort heißt es, man findet den Holzwurm in Keller, Dachböden, Kirchen, usw., aber eigentlich nicht in zentralbeheizten Wohnräumen. Dort ist ihm das Holz zu trocken. Es kommt noch hinzu, daß wir den Neubau im absolut trockenen Zustand bezogen haben und die Zimmertüren wegen der Sonderausführung erst nach Wochen des Einzugs eingebaut werden konnten. D.h., die Wohnung war vorbeheizt.
Zum Schluß wurde mir angeraten, den Fall schriftlich über meinen Einbaubetrieb und der wiederum über seinen Großhändler an die Firma zu schicken. Ich würde dazu eine schriftliche Antwort erhalten. Ich habe das zwar gemacht, aber erwarte keine ?Sinneswandlung?.

Was kann ich jetzt machen? Wie soll ich weiter verfahren? Was soll ich vorübergehend mit dem Wurmbefall an der Tür anstellen, evtl. mit Holzwurmgift behandeln?

Mit freundlichen Grüßen
H.-J. F.


Lieber H.- J. F.,
klingt alles nach SPLINTHOLZKäFER, ohne eine Bestimmung ist es aber eine nur ganz vage Vermutung. Wenn es so wäre, wird die Infizierung durch den Produzenten oder dessen Holzlieferanten sehr bis höchst wahrscheinlich sein.
Zum Rechtlichen kann ich hier nichts sagen.
Ist es tatsächlich ein Lyctusbefall, ist ein Ausbau unumgänglich. Auch sind bestimmte im Umkreis vorhandene Laubholzarten (alle Nadelhölzer sind resistent) durch Befallsausbreitung gefährdet. Daher ist eine genaue Beobachtung auf Nagselausstoß nötig.

Ebenso sollte der Produzent ein besonderes Interesse haben, kann es doch bei einer Verseuchung seines Lagers oder des seiner Vorlieferanten zu großen Schäden und Verlusten kommen. Das ist öfters der Fall, als man denkt. Wenn die Zertifizierung ernst genommen wird, kann doch der Produzent Ihnen u.U. für Ihre Hinweise danken.
Chemische Bekämpfungen sind hier nicht die Lösung. Der sofortige Ausbau ist sinvoller.

Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

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16. Jan van D 05.04.2004 12:25

Sehr geehrter Herr Rüpke,
und sehr geehrte andere Forumleser,

vor einigen Tagen ist mir aufgefallen, dass sich in einigen Teilen meiner Liegen aus Abachiholz in meiner Sauna ganz kleine Löcher befinden. Ich habe Kontakt aufgenommen mit meinem Saunafabrikanten, ob er dieses Phänomen kannte. Er hat sowas bisher nur einmal bei einem Kunden erlebt und hat mir geraten, alle Abachiteile zu entfernen. Am schlimmsten befallen, ist der Türrahmen. Ich bin mir aber nicht sicher, ob der auch aus Abachiholz ist. Ferner wüßte er eigentlich keinen Rat. Ich habe Rat eingeholt bei einer Holzfirma. Die rieten mir, sofort einen Kammerjäger einzuschalten.

Ich bin von diesem Phänomen entsetzt. Meine wunderschöne Sauna wird weggefressen!! Ich habe zuerst mal selbst ganz intensiv alle Teile und vor allem die Löcherchen mit einem Ungezieferspray (Globol, aus dem Supermarkt - gegen kriechende Insekten wie Schaben, Kakerlaken, Silberfischen). besprüht. Am nächsten Tag fand ich viele Insekten auf dem Boden der Sauna. Ich habe sie mir jetzt mal ganz genau angesehen. Sie sind braun, dünn und 3-4 mm groß. Sie haben auch kleine Flügelchen. Leider bewogen manche sich noch, obwohl ich davon ausgehe, dass sie noch unter der Einwirkung des Giftes sterben. Es bedeutet wohl, dass sie sehr zäh sind.
Ich habe drei Exemplare in ein kleines Pillendöschen gesteckt, um sie eventuell Experten zeigen zu können. Jetzt nach fast 3 Tagen bewegen sie sich noch!!

Inzwischen bin ich durch die vielen Fragen und Antworten im Forum etwas schlauer geworden. Ich nehme an, es geht hier um den SPLINTHOLZKäFER. Ich habe auch den Beitrag von Herrn Buschinger vom 13.11.2003 gelesen. Seine Sauna war auch befallen. Er hat das mit HOLZWURM-EX gelöst.
Ich habe inzwischen auch mal die Sauna stundenlang auf Höchstleistung erhitzt. Dem Forum nach soll das auch eine gute Lösung sein, um die Larven zu töten.

Ich habe wirklich Angst, dass demnächst auch mein Parkett befallen wird. So lese ich in http://www.holzfragen.de/seiten/tier.html : Die einzigen Insekten, vor denen man sich in seinem Wohnzimmer in Acht nehmen muß, sind die aus tropischen Regionen stammenden SPLINTHOLZKäFER ( Lyctidae), der Braune SPLINTHOLZKäFER, Lyctus brunneus (Stephens 1830).

Lieber Herr Rüpke, ich habe noch folgende Fragen an Sie: Reicht diese Hitzebehandlung zusammen mit einer Behandlung z.B. mit o.g. Mittel aus? Oder soll ich doch besser eine Schädlingsbekämpfungsfirma bestellen? In puncto Hitze kann ich mir auch vorstellen, dass die Viecher vorübergehend die Sauna verlassen haben, als es ihnen zu warm wurde. Und dass nur die Eier oder Larven tot sind. Meine Sauna ist im Badezimmer hinter einer befließten Wand eingebaut. Die Käfer haben, denke ich, die Möglichkeit, das Weite zu suchen hinter und über der Sauna, unter der Dachschräge.

Ich danke Ihnen im voraus für Ihre Antwort. Natürlich würde ich mich auch sehr über andere Tips von Saunabesitzern freuen.

Mit freundlichem Gruß

Jan van Deuren
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Lieber Jan van Deuren,
einen SPLINTHOLZKäFER kann man mit ähnlichen Insekten leicht verwechseln aber anhand einiger Merkmale relativ sicher bestimmen. In der Tat ist eine Bestimmung das zuerst Wichtige. Die positive Bestätigung führte dann regelmäßig zur Entfernung der befallenden Holzbauteile. Anderes Laubholz, z.B. Parkett ist dann akut gefährdet. Nadelholz bleibt ungefährdet.
Die Konstruktion der Sauna bestimmt, ob das gesamte Holz von der Hitze erreicht wird, oder on es verbaute Teile gibt, die kalt bleiben oder gar von Tauwasserbeeinfluß werden (Anbau an kalte Außenwände etc.) Ich kann das komplexe Thema hier im Einzelfall nicht darlegen.
Hinweis zum Bestimmungsdienst
Viele Grüße
Hans-Joachom Rüpke

15. Kirsten Bloch 22.01.2004 20:15


Sehr geehrter Herr Rüpke,
vielen Dank für Ihre schnelle Antwort zu unserem Kulturhaus-Parkett (601).
Noch eine Ergänzungsfrage: Gibt es Erfahrungen, wie lange Nagekäfer und deren Larven benötigen, um einen Parkettfußboden (ca. 2 cm dick) bei idealen Käferbedingungen unbenutzbar zu machen?
Vielen Dank für Ihre Mühe.
K. Bloch
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Liebe Kirsten Bloch,
das ist von vielen beeinflussenden Bedingungen abhängig und daher schwer zu sagen. Dazu ist wichtig zu wissen, die Holzart, die Insektenart und die Tendenz der Klimawerte zu den Jahreszeiten in Verbindung mit der Baukonstruktion und der Nutzung. Einiges davon ist mir von hier aus unbekannt. Ich könnte nur allgemein spekulieren. Wenn es tatsächlich ein Gemeiner Nagekäfer wäre, kann es sehr lange (Jahre) dauern. Eine lokale Begrenzung ist auch typisch. Schauen Sie sich mal in Bauernhäusern vergleichbare Situationen an, dort konnte man anscheined über Jahrhunderte damit leben. Ganz anders zu beurteilen wäre dagegen am Laubholzparkett ein Befall durch SPLINTHOLZKäFERarten, da kann es in kurzer Zeit zum Totalschaden kommen. Wenn es alles so einfach wäre, ich hätte dann keine Arbeit.... ich hab aber gut zu tun.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

14. Bernhard Buschinger 13.11.2003 21:13


Hallo,

wir haben vor ein paar Tagen im Türrahmen unserer Sauna ein Befall mit SPLINTHOLZKäFERn festgestellt (mein Vater, er ist Zoologieprofessor, hat die Käfer bestimmt). Es waren dann ca 100 Käfer, die in der Nähe tot am Boden lagen. Am Türrahmen konnte ich mit Holzwurm-Ex bekämpfen (jedenfalls seitdem kein weiteres Mehl zu sehen), ich mache mir jetzt aber Sorge um die schönen Liegen und die Bodenfliesen aus Abachi-Holz im Innenraum. Bei welcher Temperatur sterben eventuell schon abgelegte Eier sicher ab?
Vielen Dank im Voraus,

Bernhard Buschinger
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Lieber Bernhard Buschinger,
55°C.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

13. Kerstin Schnell 30.10.2003 15:58


Hallo Herr Rüpke, wir haben in mehreren Zimmern in unserem Haus tote und noch lebende braune SPLINTHOLZKäFER gefunden. Zunächst nahmen wir an, daß die Käfer aus den Türblättern oder Türrahmen kommen würden. Wir konnten bisher an den Türen aber noch keine Löcher entdecken. Jetzt haben wir überlegt, ob vielleicht die Käfer aus dem Korkboden kommen könnten? In allen Räumen, wo wir Käfer fanden, haben wir Korkböden. Wir wohnen bereits über drei Jahre in unserem neugebauten Haus und haben bis vor ca. 4 Wochen noch keine Käfer entdeckt. Kann es über drei Jahre dauern, bis die Käfer ausfliegen?
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Liebe Kerstin Schnell,
das klingt alles sehr unstimmig. Ich kann Ihnen nur empfehlen, nutzen Sie unseren http://www.holzfragen.de/seiten/b_insekt.html Bestimmungsdienst, um genau zu wissen, um welches Insekt es sich hier wirklich handelt. Ein Lyctus wäre sicher gefährlich. Es kann aber auch ein anderes Insekt sein, was ich für Sie stark vermuten möchte.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

12. Silvia Wessler 15.10.2003 19:16

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Hallo Herr Rüpke,
vielen Dank für Ihre schnelle Antwort, leider (oder Gott sei dank)haben wir seit ca. 2 Monaten keinen Käfer mehr zu Gesicht bekommen, ich kann also mit keinem Exemplar dienen. Aber nach den Photos der verschiedensten Holzwürmer auf Ihrer Seite kann es nach meiner Meinung nur der SPLINTHOLZKäFER sein, längliche Form, braun, sehr feines Bohrmehl.. Das Parkett stammt, soweit ich weiß, aus der Schweiz. Habe im Internet über eine Fa. Aries gelesen, die ein Schädlingsbekämpfungsmittel frei von "Pyrethroiden oder Synergisten (PBO)", was immer das auch heißen mag, hört sich jedenfalls giftig an, ist. Es heißt Pistal, wird aber anscheinend nicht injiziert sondert versprüht. Wie können wir rausfinden, ob der Käfer vielleicht doch aus dem Parkett kommt oder evtl. schon vorher ein Hausbewohner war ??
Viele Grüße, Silvia Wessler
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Liebe Silvia Wessler,
naja, so einfach ist das nicht. Der Käfer muß unter das Mikroskop und seine Antennen zeigen. Es gibt viele SPLINTHOLZKäFERarten und es gibt auch nichtholzzerstörede Insekten, die den SPLINTHOLZKäFERn täuschend ähnlich sind und zu Verwechselungen führen.

Die meist aus tropischen Ländern mit Importholz eingeschleppten SPLINTHOLZKäFERarten werden vor allem über Holzimportlager auf anderes Holz verbreietet. Solche Importläger sind oft stark verseucht. Obwohl als nicht frostfest bekannt, können diese Insekten dann aber im Haus weiterleben. Einige Arten sind nach und nach seit der vorletzen Jahrhundertwende in Europa heimisch geworden. Möglicherweise schon etwa 20 an der Zahl.

Wie bei tropischen Arzten üblich, kann es zu unüblichen Ausflug bei einem schnellerem Zyclus kommen, denn am Äquator gibt es ja keine klimatischen Jahreszeiten. Wie lange sie schon Besuch im Parkett haben, ist nicht davon abhängig, wann sie es zu ersten mal gemerkt haben. Ich weiß es nicht.

Die von Ihnen genannten mir nicht bekannten Mittel sind meistens gut überlegtes aber dennoch reines Geschäft. Da wird nach ltr und kg abgerechnet. Bei solchen geschäftstüchtigen und gewinnsüchtigen Diskussionen um die Art der Wege und Mittel sitzen leider die betroffenen Insekten nicht mit am Tisch, sie würden sonst abenteuerliches aus der Praxis zu erzählen haben. Ich halte nicht viel von vielversprechendem. Allein die Vorstellung es wird versprüht, kann ich bei Parkett nun gar nicht verstehen.

Bei einem wirklichen Befall mit Lyctus spec. liefen die Maßnahmen i.d.R. auf einen Austausch mindestens des gelieferten Splintmaterials hinaus. Eine sehr wirksame und ungiftige Methode. Kann leider kein Mittelhersteller dran verdienen. Nun, dies letztere ist alles etwas Spekulation, denn es fehlen die genauen Tatsachenfeststellungen und die räumlichen und zeitlichen Zusammenhänge.

Zur Haftung ist nun gar nichts zu sagen, weil ich die vertraglichen Umstände nicht kenne.
Veile Grüße
Hans-Joachim Rüpke

11. Silvia Wessler 14.10.2003 22:00


Hallo Herr Rüpke,
vor ca. 2 Jahren haben wir in unserem Haus Eichenparkett verlegt, dieses Jahr zeigen sich nun in zwei Zimmern Holzwurmlöcher und Bohrmehl an zwei bis drei Brettern. Nach Recherche auf Ihrer Seite glauben wir, daß es sich um den Braunen SPLINTHOLZKäFER handelt. Wir haben den/die Käfer auch schon gesichtet und fliegen gesehen. Lt. Aussage Parketthändler kann der Käfer aufgrund thermischer Arbeitsprozesse gar nicht im Parkett drin gewesen sein, zumal die Schäden erst jetzt auftreten. Das sehen wir ein bißchen anders ! Nach seiner Meinung könnte sich der Käfer evtl. seitlich ins Parkett bohren. Die Frage ist, woher kann er sonst gekommen sein: aus dem bestehenden Holz (Innenfachwerk, Holzbalkendecke) oder aus den erneuerten Schwellen bzw. Holzbalken aus Eiche ?
Was können/müssen wir tun ? Der Parketthändler sprach als Maßnahme von dem Mittel "Holzwurmtot" und anschließender Wachsversiegelung, aber ist das in Wohnräumen nicht eher problematisch ? Womöglich Parkett rausreißen (oh nein!)oder erledigt sich das Problem von alleine ? Im Wohnzimmer sind seit einigen Wochen keine Aktivitäten mehr zu erkennen, dafür geht es jetzt im Arbeitszimmer los !
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Liebe Silvia Wessler,
das hört sich interessant an. Schön wär es, wenn Sie einen Käfer hätten, dann könnte ich Ihnen nach Bestimmung Genaueres sagen. Danach würden sich u.U. auch weitere Erklärungen ergeben. Ob es schon im Parkett geliefert wurde, kann ich ohne zu spekulieren nicht sagen. Auch was Sie tun müssen, hängt von der sicheren Bestimmung und von den weiteren Umständen ab. Holzschutzmittel haben in Wohnräumen eigentich nichts zu suchen. Interessant wäre es hier, auch die geographische Herkunft des Parketts zu ergründen.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

10. Horst Bohlmann 01.05.2003 09:36

Hallo,

ich bin im Mai vor einem Jahr in eine Stadtwohnung in der Nähe eines kleinen Parks gezogen. Jetzt habe ich in zwei Türen (leider kenne ich die Holzart nicht) den Braunen SPLINTHOLZKäFER entdeckt. Nach genauerer Untersuchung der anderen Türen habe ich auch Löcher in anderen Türen entdeckt, jedoch keine Aktivität festgestellt.

Der Vermieter versucht jetzt mir bzw. meinen Möbeln die ganze Sache anzuhängen. Ich habe jedoch in keinem meiner Möbel Anzeichen für Befall gefunden. Außerdem sind so gut wie alle meine Möbel aus Kiefernholz. Da ich bereits beim Einzug einmal feinen Holzstaub gesehen aber nicht wirklich realisiert habe was das bedeuten kann, bin ich mir relativ sicher, dass der Befall bereits vor meinem Einzug bestand.

Gibt es Möglichkeiten zu bestimmen wie lange der Befall schon besteht? Vielleicht anhand der Anzahl Löcher oder ähnliches? Ich habe gelesen, dass der SPLINTHOLZKäFER Laubholz befällt, heißt das im Umkehrschluß, dass man Nadelhözer auschließen kann?

Vielen Dank
Horst
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Lieber Horst Bohlmann,
ein Befall von Nadelholz durch den Braunen SPLINTHOLZKäFER ist ausgeschlossen.
Er kommt recht häufig an Türblättern mit Laubhölzern (u.a. Limba eine häufig verwendete Importholzart) vor. Die Anzeichen, viele Löcher 0.8-2 mm nur im Splintholz, talkumartiges Holzmehl. Mai-Juni ist die Ausfluszeit. Die Vermehrung kann massenhaft geschehen, die Zerstörung ist schnell fortschreitend. Das Holz ist oft schon vor der Verabeitung am Holzlager infiziert.
Der Zyclus Eiablage und Verpuppung mit Ausfliegen kann bei Lyctusarten sich bis auf 2-7 Monate verkürzen. daher ist u.U. eine Bestimmung der Befallsdauer unmöglich.
Wenn unter Ihren beweglichen Gütern keine verdächtige Laubhölzer sind, ist es sicher eine Sache des Vermieters
- nach DIN 68 800-4 Abs. 2.3 als Voraussetzung für Bekämpfungsmaßnahmen die eindeutige Feststellung der Art der Schadorganismen und des Befallsumfang durch dafür qualifizierte Fachleute oder Sachverständige in Auftrag zu geben und sich die Ergebnisse in einem Untersuchungsbericht vorlegen zu lassen.
- Danach sind gem. DIN 68800 Teil 4 Maßnahmen zur Bekämpfung einzuleiten.
- Die Rechtsgrundlage ist das jeweilige Landesbaurecht in den §§ "Schutz von Wohngebäuden gegen schädliche Einflüssen".
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

9. V. Loebig 30.04.2003 11:13

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Vor zwei Wochen habe ich antike (Lack)Möbel aus China bekommen. Die genaue Holzart ist mir leider unbekannt. Zuerst fand ich Motten, dann Insekten, die ich Dank Brockhaus als "Holzwespen" identifizieren konnte. Die Schädlinge befinden sich im hinteren, rechten "Bein". Ich habe die Möbel mehrmals mit Phyretrum, einem Wirkstoff aus Chrysanthemenblüten, eingesprüht. Vor einigen Tagen waren auch Geräusche zu hören (die ich nicht zuordnen konnte, nach Studium dieses Forum aber sehr wohl!) und fand "Sägemehl" am Boden unter dem Möbel. Gestern fand ich nun weiße, dünne Würmer, die wie kleine Wollfäden aussehen. Ich habe die betreffende Partie noch einmal eingesprüht in der Hoffnung, die Biester beseitigt zu haben. Meine Frage: Was kann ich tun, um weiteren Befall zu verhindern und die Schädlinge zu beseitigen, bzw. ein Übergreifen auf andere Möbel zu verhindern? Ist das Mittel geeignet oder soll ich zu den bereits erwähnten Mitteln greifen? Für sachdienliche Hinweise bin ich unendlich Dankbar!
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Lieber V. Loebig,
eine Fülle von Leben, was Sie da aus China erhalten haben. Die Chinesen würden in umgekehrter Richtung ohne Bescheinigung einer vorbeugenden Behandlung gegen einige u.a. auch holzzerstörende Insekten Möbeln nicht zur Einfuhr zulassen. Hatten Sie denn keinen Nachweis einer vorbeugenden Holzschutzbehandlung bei den Einfuhrpapieren?
Der Sinn der Abkommen zu vorbeugenden Hygienemaßnahmen gegen Schädlinge hat sich in vielen Verordnungen niedergeschlagen, um solche Überraschungen im internationalen Warenverkehr zu vermeiden. Ohne Details kann ich dazu aber nichts sagen.
Wenn es denn Holzwespen sind, dann stellt sich auch die Frage, wieso die Ware als antik ausgegeben ist. Holzwespen sind reine Frischholzinsekten und könnten nur aus gerade neu hergestellten Möbeln bis nach etwa 2 Jahren ausfliegen.
Die weißen Wollfäden kann ich nicht zuordnen. Vielleicht haben Sie Details?
Grundsätzlich ist hier der Einsatz von Permethrin oder Deltamethrin, beides Pyrethroide, ein bewährter Bekämpfungswirkstoff; er ist dem natürlichem Phyrethrum nachgebaut. Es ist ein schnell, zentral wirksames Nervengift, wirkt daher über Kontakt zu feuchter Haut auch auf Wirbeltiere, wie dem Menschen.
Die zerstörungsfreie Bekämpfung am Holz ist nur an den unbeschichteten Holzoberflächen wirksam, sonst ist nur die Einspritzung über Kanülen in die Löcher möglich. Wässrige Lösungen sind nicht einbringbar, es geht nur mit öliger Lösung.
Die Alternative, ohne Belastung und Rückstände danach, sind eine Kammerbegasung oder eine geregelte Hitzekammerbehandlung, beides von überregionalen Fachbetrieben angeboten.
In der Regel würden importierte Insekten bei unserem Klima nicht lange überleben. Ausnahmen sind die Lyctusarten (SPLINTHOLZKäFER) aus Afrika.
Aus Asien sind es die Bambusbohrer, Bambusbock die Ärger bereiten kann.
Daher sehe ich die Gefahr eines Übergreifens eher als gering an.
Trotzdem zeigt sich hier, wie nötig der Nachweis einer vorbeugende Behandlung beim Im/Export ist oder wenn nicht nachgewiesen, eine Quarantäne sein kann.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

8. Stefan Schneider 26.04.2003 18:47

Hallo Ihr Spezialisten,
habe eine afrikanische Trommel aus Westafrika im November 2002 mitgebracht. Seit drei Tagen frist ein Holzwurm dran. Ziemlich aktiv, jetzt sind schon Löcher in dem Trommelfell. Kann der noch aus Afrika sein, nur noch nicht aktiv geworden?
Ich wohne seit ein paar Wochen in einem Neubau mit Pakettboden, die Wohnung stand vier Monate leer, kann der auch daher kommen?
Kann ich die Trommel jetzt einfach in einen Heißluftbackofen packen?
Vielen Dank für die Antworten
Stefan
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Lieber Stefan Schneider,
gerade weil Sie mit Informationen zu Holzarten geizen, würde ich Sie erst einmal zur besonderen Vorsicht mahnen. Aus Afrika kommen z.B. als Importgäste SPLINTHOLZKäFER, die auf Laubholzarten warten, wie sie beim Parkett oft zu finden sind sind (besonders auch Eichenarten).
Mein Rat, Trommel sofort in Quarantäne! Insekt unbedingt bestimmen lassen, um eine Lyctusart ausschließen zu können. Alle lebende Käfer töten (Obacht, tote Insekten haben meist (wenn weiblich) schon Eier abgelegt).

Rein theoretisch könnte natürlich auch im Parket ein Befall vorliegen.
Danach wissen Sie mehr.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

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7. Maria Fehrenbacher 12.02.2003 10:39


Hallo,

wir renovieren im Moment ein Siedlungshaus und haben bei sämtlichen Holzmöbeln Befall durch Holzwürmer festgestellt. Einige der Möbel hätten wir nun gerne behalten. Meine Frage ist nun: wie können wir die Möbel behandeln damit nicht später dazugestellte Möbel befallen werden? Unser Haus bekommt eine Aufstockung in Holzbauweise, könnte auch diese befallen werden(es handelt sich bei uns um einen kleineren, rötlichen Wurm)? Wie verbreitet sich dieser Wurm?

Ich möchte mich jetzt schon für Ihre Antwort bedanken!!

Mit freundlichen Grüßen

Maria Fehrenbacher
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Liebe Maria Fehrenbacher,
die Schilderung "an sämtlichen Möbeln" macht mich stutzig. Ein Befall an Möbeln ist, wennn es sich um den "Holzwurm", den Gemeinen Nagekäfer handelt, überwiegend lokal. Daneben sind (als Bedingungen) ein ungünstiger Standplatz an einer kühlen Außenwand, ein kühles, feuchtes Raumklima oder im Fußbereich der Möbel ein "Naßaufwischen" festzustellen. Zudem ist doch nicht jedes Möbelstück aus der gleichen Holzart. Holzzerstörende Insekten stellen ganz bestimmte Bedingungen an Feuchte, Temperatur und Holzart. Also der "Universalbefall" bei Ihnen paßt nicht in ein übliches Schema, was man in der Regel vorfinden würde.
Dann der "Wurm". Wenn sie ihn offen finden paßt dies nicht, denn Larven haben einmal einen genetisches Verhaltensmerkmal den Spechtinstinkt, sind nur im Holz sicher gehen Freßfeinde und Klimaeinwirkungen (z.B.Austrocknen).

Also, Sie müssen uns berichten, wie und wo kamen Sie an den "Wurm"? Wie und woran haben Sie festgestellt, daß alle Möbel befallen sind?

Zu Ihrer Frage: Die Verbreitung erfolgt über die Eiablage der ausgeschlüpften Käfer (Vollinsekten) in unterschiedlicher Weise, oft in die Ausflugslöcher oder in Holzrisse. Außer bei bestimmten Arten, wie z,.B. beim SPLINTHOLZKäFER (Eichenparket,Tropenhölzer), ist eine Massenverbreitung sehr selten und von den besten Bedingungen abhängig.

Sie sollten noch mal genau berichten, eventuell liegt vielleicht nur ein Befall von Vorratsschädlingen vor, die sich mit dem Stoff der Polster beschäftigen und u.U. im Holz als Untermieter kaum schädigend sind.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

6. Peter Reitzner 18.01.2003 14:42


Guten Tag Herr Rüpke,
danke fuer Ihre Antworten. Ich habe aber noch einige Anmerkungen.

Die Loecher an der Oberflaeche der Bohle sind ein halben bis einen Millimeter im Durchmesser. Die Frassgaenge sind 1 - 2 Millimeter im Durchmesser und verlaufen mehr oder weniger paralles zu Holzfaser.

Der Verkaeufer sagte die Restfeuchte betraegt 15 - 20 %

Da sich zwischen den Bohlen kegelfoermige Holzstaubhaeufchen (ca. 30) befinden (ca. 1 cm hoch und 2 cm im Druchmesser, ganz helles Holzmehr) habe ich schon die Befuerchtung dass die Holzschaedlinge noch leben. Ich moechte auch nicht einfach Gift auf die Bohlen spruehen, da aus dem Holz ein Wohnzimmertisch werden soll. Waere Borsalz eine Loesung?
Danke fuer Ihre Muehe.
Mit freundlichen Gruesse Peter Reitzner
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Lieber Peter Reitzner,
neue Fakten, neue Überlegungen, neue Handlungsweise. Wenn der Holzstaub fein wie Talkum ist, die 1-2 mm Gänge Gänge überwiegend in Faserrichtung verlaufen, die Löcher nur 1 mm groß sind, dann ist die Möglichkeit eines Befalls durch den Braunen SPLINTHOLZKäFER, Lyctus brunneus, sehr wohl anzunehmen.

Die Gänge an sich, im Inneren, müßten eigentlich fest verstoft sein. Der Befall ist dan jedoch auf das Eichensplintholz beschränkt. Auch das Eichensplintholz ist, wie alles Splintholz aller Holzarten, nicht mit der Qualität des jeweiligen Kernholzes gleichzusetzen. Es ist in jedem Fall insekten- und pilzgefährdet.

Wenn es denn so wäre, ist es bei noch wenigen Ausfluglöchern möglich, mit der Injektionsnadel ein insektenbekämfendes RAL geprüftes Holzschutzmittel auf Lösemittelbasis (ölig) einzuimpfen. Ein wässiges Borsalzmittel ist hier nicht einzubringen. Da müßte das Holz viel feuchter sein. Außerdem ist die Wirksamkeit des Fraßgiftes zu langsam. Eine Bekämpfung wäre auch mit feuchter Hitze möglich, wobei der befallene Bereich unter Wasserdampfzugabe auf 55 ° aufgeheizt werden sollte.
Es bestünde weiter die Möglichkeit der Begasung, die aber (wegen der auch für Menschen tödlichen Gefahr) nur durch ein amtlichen zugelassenes Unternehmen möglich ist. Die Bohlen würden dann bei einer stationären Begasung als Beigut zu behandeln sein, da sonst die Kosten zu hoch werden.
Die erstere Möglichkeit ist für Sie wohl die praktikabelere.
Hinweis: Beachten Sie die Anwendungsvorschriften auf der Packung und Beipackzettel. Bei RAL geprüften bekämpfenden Holzschutzmitteln sollten diese ausführlich und bestimmungsgemäß gegeben sein.

Wäre noch der Hinweis an den Verkäufer, sein Holzlager oder Werkstatt auf Befall zu prüfen. Der Lyctus wird meist mit Paletten und Stapelholz importiert. Als laubholzzerstörendes Trockenholzinsekt verbreitet er sich über den Holzhandel und kann in Lägern und Werkstätten größere Schäden anrichten, da er schnell massenweise auftritt und der Zyclus (als Sub-/Tropeninsekt) viel schnell als bei heimischen Insekten ist. Allerdings ist er nicht winterfest, so daß eine Frostlagerung in strengem Frost über eine längere Zeit (Tiefkühllager)auch eine bekämpfende Wirkung hätte.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

5. Thomas 02.01.2003 01:21

Hallo,
wir haben für unseren kleinen Ofen Holz bekommen und davon nehmen wir immer ein paar Scheite mit ins Wohnzimmer, wo wir sie neben dem Ofen lagern.
Seit gestern sehen wir nun im Wohnzimmer einige Käfer an der Decke und an der Wand. Sie sind sehr schmal, braun, und ca. 3 mm lang.
Wir haben im Internet gesucht und das Foto, das ihnen am nächsten kam steht unter:[http://www.pentol.ch/insects.asp?code=0702& title="SPLINTHOLZKäFER"]
Danach wäre es der braune SPLINTHOLZKäFER, aber der ist nach dieser Beschreibung ja länger.
Haben sie eine Idee, was es noch sein könnte?
Die eigentliche Frage ist aber, was wir machen können. Sollen wir unser Wohnzimmer vernebeln, ausräuchern, die Möbel rausschmeissen, oder gibt es eine einfachere Lösung?
Allen ein gutes neues Jahr
Thomas
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Danke, Thomas,
eigentlich ist der SPLINTHOLZKäFER selten am Brennholz, es sei denn es ist Abfallholz aus infiziertem Werkstatt oder Betrieb...
Was haben Sie denn für eine Holzart und woher?
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke

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