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Gastautor: Steffen Steinbach
Dipl.-Ing. Steffen Steinbach
Sachverständiger für Holzschutz und Mikrowellentechnologie
MTB Mikrowellen Technik Bauwerkserhaltung Holzschutz, Mittenwalder Str. 79 in15749 Mittenwalde
www.mtb-firma.de
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Thermische Bekämpfungsverfahren gegen "Holzwürmer"

Mikrowellenverfahren
ein Sonderverfahren bei der Bekämpfung holzzerstörender Insekten


Sonderverfahren sind in bestimmten Fällen, z.B. besonders dort, wo keine tragende Holzbauteile betroffen sind, eine mögliche Alternative bei der Bekämpfung holzzerstörender Insekten. Über die Anwendung bei der Bekämpfung von Splintholzkäfern im Parkett der nachfolgende Bericht von Steffen Steinbach:

Mikrowellentechnologie bei der Bekämpfung von Splintholzkäfern in Parkettfußböden.

In letzter Zeit scheint sich ein Problem zu häufen, nämlich der Befall von neuverlegtem Parkett durch Holz durch Splintholzkäfer (Lyctidae). Es sind holzzerstörende Insekten von denen früher hauptsächlich einheimische Arten auftraten. Jetzt hat man es öfter mit aggressiveren eingeschleppten Arten zu tun.

Während der Parkettkäfer ( Lyctus linearis ) hauptsächlich in Mitteleuropa vorkommt, werden zunehmend Vertreter des Amerikanischen S. ( Lyctus planicollis ), des Afrikanischen S. ( Lyctus africanus ) sowie des Braunen S. (Lyctus brunneuss) als auch des Asiatischen Splintholzkäfers (Lyctus sinensis ) bei uns festgestellt.

Möglichkeiten der Bekämpfung

Ist das Parkett durch die Verlegefirma verlegt und der Schädling wurde mit eingebaut, da das Parkett während der Herstellung keine Konditionierung in der Klimakammer durchlaufen hat, bzw. im Lager beim Hersteller befallen wurde, so beschränken sich die Möglichkeiten einer Bekämpfung auf den Verlegeort.

So wird es nach der Abklärung der Voraussetzungen für die möglichen Bekämpfungsverfahren auch immer eine ökonomische Entscheidung sein.

Diese Möglichkeiten bieten sich an:

Mikrowellenverfahren

Holz lässt sich durch Mikrowellen unabhängig von der Holzfeuchte auf beliebige Temperaturbereiche homogen erwärmen. Voraussetzung ist eine bestimmte Mindestdicke.

Da der Befall in seinen Stadien (Eigelege, Larven, Puppen, Vollinsekt) im ungünstigsten Fall über die ganze Parkettdicke auftreten kann, muss also die Letaltemperatur über den ganzen Holzquerschnitt erreicht werden.

Wichtig ist deshalb zu wissen, wie der gesamte Fußbodenaufbau gestaltet ist, um daraus schon im Vorfeld Rückschlüsse ziehen zu können (Wärmeabfluß vom Parkett in den Fußboden, mögliche Reflexionsquellen, Inhomogenitäten, Gefährdungen usw.).

Da es hier selten Standardsituationen gibt, ist es notwendig, dass in einem Versuch vor Ort die technologischen Parameter ermittelt werden. D.h., mit welcher Leistungsstufe und in welcher Zeit erreiche ich mein Ziel, ohne dem Parkett Schaden zu zufügen.

Dazu ist es notwendig, mit geeigneter Messtechnik die Temperaturen über den Parkettquerschnitt sowie mit einer Infrarotkamera das Erwärmungsbild an der Parkettoberfläche zu kontrollieren.

Eine Erfolgskontrolle durch Entnahme einer behandelten Probefläche erhöht die Sicherheit des Behandlungserfolges. Die Temperatur über den Holzquerschnitt sollte mindestens 65°C betragen

Ermittlung der technolog. Behandlungsparameter. Foto: Steinbach
Öffnung einer stark befallenen und behandelten Stelle zur Erfolgskontrolle. Foto: Steinbach
Beginn der Behandlung. Foto: Steinbach
Ständige Kontrolle mit Infrarotkamera während der Behandlung. Foto: Steinbach
Behandlung Parkett Schloss Schönbrunn, Wagenburg, Wien. Foto: Steinbach
Behandlung Parkett Bodemuseum, Berlin. Foto: Steinbach

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