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Auswahl der richtigen Holzart entsprechend des Einsatzbereiches

Balkone aus Holz - gibt es da Probleme, die beim Planer zu suchen sind ?


Es werden immer wieder interessante Fragen an uns gerichtet. Wie sehr solche öfters auftretenden Fälle die Praxis widerspiegeln können, mag der gern verstehen, dem die Gauss`sche Normalverteilung ein Begriff ist. Es hilft aber, die Welt des Bauens besser zu verstehen, wenn man dazu auch die statistischen Wahrscheinlichkeiten nutzen kann. Hier sind jedoch nur 2 Fragen vorgestellt, die das Spektrum beleuchten sollen:

1. Frage an holzfragen.de


Ich habe einen Holzbalkon. Der ist "nackt" gebaut worden, d.h. ohne Hochdruckimprägnierung, allerdings haben wir dann so eine Kräutersubstanz als Schutz und Öko-Farbe (blau) darüber gestrichen - allerdings mit wenig Erfolg, bereits nach einem Sommer sah der Balkon sehr eklig aus - schwarze Punkte an den Seitenwänden, auf der horizontalen Fläche war er abgeblättert und brauchte dringend einen Anstrich (von unten sieht er allerdings noch gut aus - trotz "Öko-Farbe"). Dann wurde zumindest die horizontale Fläche mit blauer Farbe (Lasur), diesmal aber keine Öko-Farbe mehr, gestrichen. Das war auch nicht wirklich erfolgreich, da es erneut innerhalb einiger Monate abblätterte.
Der Balkon liegt allerdings auch 30 Meter von einem kleinen Flüsschen, außerdem gen Osten und bekommt dann auch die gute Mittagssonne ab. Morgens liegt Tau drauf, mittags knallt die Sonne. Ab nachmittags (16 Uhr) liegt der Balkon im Schatten. Schwarze Punkte machen sich auf dem Holz überall breit.

Meine Idee - Hochdruckreiniger, trocknen, dann anschleifen, aber dann - welche Grundierung ? Welche Sorte der Farbe ? (Blau sollte er eigentlich wieder werden) ... Oder doch ölen ?? Ich bin ziemlich verzweifelt, da viel Arbeit vor mir liegt und ich nicht im Herbst schon wieder von vorne anfangen möchte.
- Sollte ich Schiffslack benutzen ? (Befürchte allerdings, dass ich
- damit eher die angegriffenen Stellen "versiegele"
- und es unter dem Lack dann "fröhlich" fault....
- Für eine Nachricht/ Hinweis/ Tipp.. bin ich mehr als dankbar !!!

1. Antwort von holzfragen.de


Zuerst sind 3 Dinge zu unterscheiden:
1. ein Schutz des Holzes gegen holzzerstörende Pilze und Insekten,
2. ein Schutz gegen (nichtholzzerstörende) Bläuepilze und
3. ein Schutz gegen Vergrauung oder (nichtholzzerstörenden) Schimmelpilzbefall.

1. richtet sich nach den gesetztlichen Bauvorschriften. Bei außen verbauten, frei bewitterten, tragenden oder aussteifenden Holzbauteilen ist die Gefährdungsklasse 3 anzunehmen. (Im Spritzwasserbereich 30 bis 40 cm oberhalb der Erdgleiche ist u.U. die Gefährdungsklasse 4 wirksam.) Hier kämen als Holzart nur noch Stiel- und Traubeneiche der Resistenz-/Dauerhaftigkeitsklasse 2 in Frage, oder Holz mit einem bestimmungsgemäß entsprechend ausreichenden chemischen Holzschutz mit bauaufsichtlich zugelassenen Produkten.

In Ihrem Fall vermute ich also - ich kenne leider die Situation nicht ortsgenau -u.U. eine nicht bauordungsgemäße Planung und Ausführung. Aber, wie gesagt, ich kann nur spekulieren, weil ich nichts Genaues weiß, weder von der Holzart noch von der Konstruktion an sich... Es spricht aber schon im Vorfeld einiges dafür, das Ihr Holz, wie Sie schon richtig sagen, "nackt" im Wetter steht...

2.ist das bei Ihnen daneben aufgetretene - eigentlich die Konstruktion weniger bis nicht gefährdende - Problem des Anstrichs, vermutlich die Folge eines ungenügenden oder gar nicht vorhandenen Bläueschutzgrundes, der bei bestimmten Holzarten (Kiefer, Fichte, Lärche, Tanne u.a. - nicht erforderlich bei eurpäischer Eiche) einen Anstrich einfach nie gelingen lässt. Die Bläuepilze wachsen einfach durch die Farbschicht durch und zerstören sie. Was Sie stört, ist dann die Verfärbung.

Was Sie stören sollte, sind aber nicht zuerst die Anstrichprobleme, sondern die Zusammenhänge aus verwendeter Holzart und Dauerhaftigkeit - mit Blick auf die ausgeführte Konstruktion - hinsichtlich der tatsächlichen Gefahren für das tragende Holz aus der Bewitterung!

3. ein Anstrich ist grundsätzlich am außenverbauten Holz nie sinnvoll, weil er auf die Dauer nicht zu halten ist. Er verursacht in der Praxis einen derartig hohen Pflegeaufwand, dass es auch wirtschaftlich aufwändig ist, und am Ende kann den Anstrich tatsächlich niemand nachhaltig unterhalten. Der erste Grund für Anstriche auf Holz im Außenbereich ist die Angst vor optischen Veränderungen (Vergrauung - und die ist zudem immer ungleich). Daneben wirkt das Vorbild auf Hochglanzprospekten, die man gewöhnlich als Maßstab nimmt. Dahinter steckt ein breitgefächerter, Produktemarkt der Anstichhersteller, die, dank der komplex beeinflussten Gedankenzusammenhänge ihrer Konsumenten, sehr gut von den Anstrichprodukten leben kann.

Fazit:
An einer außen, frei bewittert verbauten tragenden Holzkonstruktion muss das verwendete Holz zuallererst selbst und ohne sonstige Anstriche den Angriffen durch holzzerstörende Pilze und Insekten widerstehen können, sonst entspricht es nicht den Regeln für solche Baukonstruktion, die in den gesetzlichen Bauvorschriften verankert sind.

Erst danach kommen verschönernde und immer nur für (kurze) begrenzte Zeit auch wetterschützende Anstriche (übrigens gegen Bläuepilze und Schimmelpilze immer biozidhaltig), die danach eine aufwändige und kostspielige Pflege benötigen, also den Ärger gleich intus haben. Verarbeitungsvoraussetzung ist in den allermeisten Fällen (holzartanhänig) ein Bläueschutzgrund, dabenen auch eine geringe Holzfeuchte (produktabhängig meistens 15% - wer prüft das schon?) und ein geeigneter Untergrund (wer weiß schon, was damit genau gemeint ist?).

Für Anstriche interessiert sich übrigens die Bauordnung in diesem Fall überhaupt nicht.

2. Frage an holzfragen.de


Herzlichen Dank für Ihre sehr ausführliche Antwort. Holz ist wirklich eine sehr komplexe Angelegenheit (insbesondere für mich Laiin) und deshalb habe ich (leider) doch noch ein paar Fragen:

Zu 1. Ich habe mit der Bauaufsichtsbehörde gesprochen (der Balkon wurde mit Bauantrag gebaut). Zumindest in NRW gibt es laut Aussage der Behörde keine gesetzliche Bauvorschrift, die hinsichtlich der Gefährdungsklasse eine Holzart vorschreibt (so hatte ich zumindest den Punkt 1 verstanden).
Bei unserem Balkon handelt es sich um unbehandelte Lärche (Geländer in Leimholz) (im Bauantrag steht Leimholzkonstruktion BSH), die wir damals mit Biofa Imprägnierung und Biofa blau (auf Wasserbasis) gestrichen haben. Der Balkon steht auf vier Holzpfeilern, die wiederum auf einbetonierten dicken Schrauben (Punktfundamente) stehen. Abstand Boden zu Beginn der Pfeiler (also sichtbare Länge der Schrauben) beträgt maximal 15 cm.

Zu 2. Bläueschutz: Hier hatte ich heute einen Vertreter einer Farbenfirma bei uns. Der riet mir, den Balkon mit Hochdruckreiniger abzuspritzen, ihn dann ab- bzw. anzuschleifen und ihn danach entweder mit einem biozidhaltigen Mittel oder mit Chlorbleiche zu behandeln.

Soweit, so gut, das hatte ich ja auch vor.

Tja, aber beim Thema "Anstrich" riet er mir, den Balkon mit blauer Farbe erneut überzustreichen, da es mir wohl nicht gelingen würde, die blaue Farbe derart abzuschleifen, dass es nicht scheckig/ hässlich aussieht.

Nun, das lasse ich erst einmal auf einen Versuch ankommen. Aber falls ich erfolgreich sein sollte, empfiehlt es sich dann, den Balkon nach der Behandlung mit der Chemie zu ölen ? Wie lange würde der Schutz den anhalten? Oder gilt hier dasselbe wie für Ihre Ausführungen zum Thema "Farbanstrich", im Sinne: wer es "schön" haben will, muss (jährlich) streichen ?

2. Antwort von holzfragen.de


zu 1. Baubehörden schreiben nur die Bedingungen, die das als tragende oder aussteifende Bauteil verbaute Holz je nach Holzart erfüllen muss vor, natürlich nicht die Holzart selber. Wir sind doch ein freies Land mit freien Bürgern.
Die Bedingungen der jeweiligen Gefährdungsklasse geben aber dem Planer praktisch (bei vorhandenem Fachwissen) die möglichen Holzarten (entsprechnd der holzartspezifischen Dauerhaftigkeit) vor, oder verlangen bei nicht ausreichend dauerhaften Holzarten eine entsprechende Holzschutzmittelimprägnierung in bestimmten (übrigens immer in stationären Imprägnierwerken auszuführenden) Verfahrensweisen.

Wenn Ihr Balkon also frei bewittert ist, und damit in der Gefährdungsklasse 3 einzustufen (am Bodenaufstand bis 30 cm Höhe auch 3-4) ist, wäre unbehandelte Lärche, unbehandeltes Leimholz oder BSH als tragende oder aussteifende Bauteile (auch nach der LBO NRW) unzulässig. Dem entkäme der Planer nur mit einer besseren Gefährdungseinstrufung z.B. durch konstruktive Maßnahmen, z.B. einer Überdachung, die eine dauernde direkte Bewitterung (Unwetter mal ausgenommen) nicht zuließe. Nichtragende Bauteile spielen i.d.R. (maßhaltige Bauteile, wie Fenster etc. ausgenommen) keine Rolle; damit können Sie machen, was Sie wollen.

zu 2. Holz behandelt man nicht mit Wasser, danach kann man wegen der hohen Holzfeuchte längere Zeit nicht Beschichten. Wenn der Bläueschutz vermutlich nicht vollständig war, ist der Befall erst mal da. Danach kann vor Anstrichen nur wieder ein Bläuegrund folgen, keine kurzfristigen und nur optisch wirksamen Bleichmittel. Die Vorarbeiten für Erhaltungsanstriche bestehen immer im Abschleifen oder Anschleifen der alten Schichten, je nach Schäden.

In der Praxis werden Erhaltungsanstriche nicht mehr als goldgelbe XY-Lasur sondern oft als pigmentiert ausgeführt, um Bläuefärbungen zu überdecken und den UV-Einfluss als Anstrichmittelzerstörer zu mindern.

In Ländern mit viel Wetter, z.B. Skandinavien, werden gleich pigmentierte Schlämmfarben auf das zuvor angewitterte rauhe Holz aufgebracht: Schweden-Rot oder Faluner Farbe (Faluröd-Färg) und andere Schlammfarben.
siehe auch: Farbliche Gestaltung von Holz außen


Holz zu "ölen" ist immer eine Möglichkeit, das Holz vor Nässe zu schützen. Allerdings ist dazu eine stationäre Behandlung im Druckkessel sinnvoll (Modifiziertes Holz, allerdings sehr gewichtig und zudem sauteuer). Die nur oberflächige Behandlung ist i.d.R. unzureichend und kann bei Anwesenheit bestimmter Mikroorganisemen wiederum zu Schwärzungen führen. Sie ist auch nicht dauerhaft. Mit dem in der Bauordnung geforderten (bestimmungsgemäßen) Holzschutz hätte dies nichts gemein. Solche Hinweise, dass eine Holzschutzfarbe nicht als chemischer Holzschutz wirkt, fänden Sie übrigens auch in den meisten technischen Merkblättern von Anstrichfarben, allerdings nicht leicht zu finden.

Fazit: Eigentlich hatten Sie nur ein übliches Anstrichproblem - daneben deutet sich vermutlich (ich kenne die Örtlichkeit und Konstruktion ja nicht genau) aber auch ein Problem der vorausgegangenen Ausführungsplanung an. Eine Überdachung könnte vielleicht und unter den von mir angenommenen Umständen wirkungsvoll sein. Da wäre also noch mal in Ruhe zu überlegen, was - auf längere Zeit gedacht - zu tun ist, damit eine auch dem übrigen Bauwerk entsprechende, längere Lebenszeit Ihres Balkons gesichert ist.

3. Danke an holzfragen.de


...Ganz herzlichen Dank für Ihre erneut sehr umfassende Antwort. Ihre Homepage hat mir wirklich weitergeholfen und ich finde es einfach nur klasse, wie toll sie sich um die Probleme von uns Laien kümmern.
Fürwahr musste ich im Nachhinein feststellen, dass der sogenannte Fachmann, der uns den Balkon damals gebaut hat, eben keiner war. Ich hatte es schon befürchtet, aber Ihre Argumentation macht die Sache nun für mich erklärbar.

Trotzdem bleibt Holz einfach eine tolle Sache und auch wenn es Arbeit macht, so bleibt es für mich etwas besonderes.

Nochmals ganz lieben Dank !

3. Danke von holzfragen.de


....Danke. Eines möchte ich noch ergänzen, um viele Ungereimtheiten am Bau erklärlicher zu machen:

Ein jeder Baufehler muss nicht gleich zum Schaden führen.

Das zu wissen, erklärt, warum - wenn die Bedingungen günstig sind - maches doch länger hält, als man vermuten möchte. Aber lassen wir uns nicht täuschen, ein Bauwerk ist für eine Lebensdauer von 100 Jahren ausgerichtet, bis dahin rächt sich jeder Baufehler dann doch irgendwann als Schaden und als Kostenfaktor für die Folgegeneration. Baukunst ist generationenübergereifend. War ein Baualter von 100 Jahren (das wir ja heute immer noch zugrunde legen) bis vor nicht allzulangem mit konstruktiver Weitsicht auch zu erreichen, regiert heute tatsächlich nur noch eine Kurzsichtigkeit mit dem Motto "Geiz ist geil" und "Profit ist cool". Viele der Baukonstruktionen versagen schon zu Lebzeiten des Architekten. Einem Baumeister alter Schule hätte das den Ruf gekostet.

Der Kampf mit dem Anstrich auf nicht maßhaltigem Holz im Außenbereich ist aber eine Sache, die neben der Spur liegt - das habe ich noch nie verstanden, warum man das Holz so massiv gegen alle Natur und Physik quälen muss... Die Antwort ist aber auch ganz einfach: An einer natürlichen Vergrauung, die der jeweils zum Verwendungszweck passenden Holzart nicht schadet, ist einfach nichts zu verdienen. Holzartenvielfalt ist jedoch in einem Wald mit Monokultur nicht da - deshalb auch der chemische Holzschutz, um weniger dauerhafte Plantagenhölzer für den Verbau in Wind und Wetter brauchbar zu machen. Von Höxchen zu Stöxchen ein komplexes Thema, das an Ihrem Balkon beginnt und endet... Dass wenig dauerhaftes Nadelholz, konstruktiv richtig verbaut (für heutige Verhältnisse fast unglaublich), lange haltbar ist, können Sie schon im Harz an den vergrauten Holzfassaden sehen: dort finden Sie 300 Jahre alte (aber gut hinterlüftete) Fassadenbretter ohne Fehl und Tadel. Oder sehen Sie in den Skiferien mal die alten Lagerstadel in Zermatt näher an: uraltes Nadelholz, völlig unbehandelt, aber konstruktiv weitsichtig verbaut...

Die Zukunft bringt erst in Ferne als Traum einen möglichen Mischwald mit Holzartenvielfalt. Die Industrie sieht jedoch viel mehr Gewinn in der Veredlung nicht dauerhafter Holzarten (aus der schnellwachsenden Monokultur) durch z.B. technische Modifizierung. Einfach das richtige Holz, dann noch konstruktiv richtig verbaut, daran ist eben am wenigsten zu verdienen, für den Bauherren gäbe es jedoch eine preisgünstige und langlebige Verwendung.

Letztendlich werden auch die Holzfragen zu einer grundsätzlichen philosophischen Frage.


1. Frage an holzfragen.de


... Wir haben an einem Balken unserer offenen Holzveranda zufällig eine weiche Stelle entdeckt, dahinter war das Holz nur noch weich wie Butter. Wir haben die weichen Stellen dann entfernt, Tage danach lag in der nun offenen Höhlung Holzstaub. Schädlinge haben wir bisher nicht entdecken können.
Mittlerweile habe ich den ganzen Balken ausgetauscht, allerdings ist die Verandabrüstung auch schon leicht angeknabbert. Reicht es, dort die befallenen Stellen mit dem Beitel auszustemmen, oder sollte ich lieber das ganze Teil austauschen. Immerhin steht hinter der Veranda unser Holzhaus!
Ist dieser Schädling schon von vorneherein im Holz gewesen (das Haus und die Veranda sind erst 4 Jahre alt), oder hat die Feuchtigkeit unter dem Balken der offenen Veranda zu dem Befall beigetragen.

1. Antwort von holzfragen.de


.... vermutlich haben Sie eine nicht nach den allen Grundsätzen des baulichen Holzschutzes gebaute Veranda, die bereits an den beschriebenen Stellen zuvor nach Pilzbefall Schaden genommen hat und dies auch weiter tun wird. Die aufgetretenen holzzerstörenden Insekten sind da - ich vermute dies ganz stark - nur Pilzfolger. Wegen des Baualters - erst 4 Jahre - lässt dies stark davon vermuten. Was fehlt, sind genauere Angaben. Genaueres kann ich sagen, wenn Sie ein paar Bilder von der Konstruktion und den Schadensdetails einstellen könnten...

2. Frage an holzfragen.de


... Ich habe mir mittlerweile den abgesägten Balken einmal genau von innen angesehen und dabei folgendes entdeckt:
Der Balken war von innen ziemlich zerstört. Überall waren fast 1 cm breite Frassgänge. In enigen dieser Gänge waren Vorräte mit toten Insekten angelegt. Ich habe einen kleinen Engerling gefunden; weiß und ca 1 cm lang. Weiterhin gab es mehrere hellbraune Puppen mit dunklen Köpfen.
In der Tüte, in der ich das Holz gelagert hatte, befand sich eine Wespe. Ob die nachträglich von außen hereingekommen ist oder aus dem Holz geschlüpft ist, kann ich nicht genau sagen.

2. Antwort von holzfragen.de


... Auch wenn es nur holzbewohnende Insekten sind, das ist immer noch ein Indiz, dass hier zuvor schon ein Pilzschaden wirksam war. Die Ursache ist hier das wesentliche, was es zu ergründen gibt. Hierzu ist die baukonstruktive Ausbildung der Schlüssel. Ohne Ortskenntnis, Fotos oder Plan fällt eine Bewertung schwer.

3. Frage an holzfragen.de


... Weiter unten im Forum berichtete ich von dem Befall unserer Veranda mit einem unangenehmen Mitbewohner.
Jetzt habe ich einige Bilder gemacht:

In dem teilweise zerstörten Stützbalken fanden wir einige Hinterlassenschaften:

Eine kleine, ca 1 cm lange Made:
Mehrere leere Puppen
Die 0,5 bis 1 cm breiten Gänge waren teilweise gefüllt mit Beutevorräten:
Vermutlich drangen die Insekten durch den Spalt der Bodenbretter von unten in den Stützbalken

Sie fragten nach einer Beschreibung der Konstruktion.

Hier sind Bilder:

Die Veranda ist nach oben hin nicht geschlossen; das Wasser läuft durch die profilierte Auflage im OG nach unten. Getragen wird die Kontruktion durch aus dem Haus stehende Deckenbalken sowie durch 2 10 x10 Balken, die das ganze von unten abstützen. Einer dieser Balken wurde von unten befallen.
Alle Balken sind aus Konstruktionsvollholz; vermutlich Fichte.
Im Obergeschoss läuft das Regenwasser in die untere Ecke, von wo es nicht gleich ablaufen kann, da keine Schräge vorhanden ist.
Auch vertikal gibt es einige Kapillarspalte.
Der Stützbalken und der untere Teil der Ballustrade sind direkt auf die profilierten Bodenbretter geschraubt. Da die Veranda nach oben nicht geschlossen ist, läuft Regenwasser unter Balken und Holz.

Es handelt sich um eine erst 4 Jahre alte Holzveranda aus KVH, vermutlich Fichte. Das Holz wurde nach Fertigstellung mit Sadolin Holzschutzgrundierung (Naphta-Derivat) und weißer Deckschicht behandelt.
Die Veranda ist nach oben hin nicht geschlossen; das Wasser läuft durch die profilierte Auflage im OG nach unten.
Getragen wird die Konstruktion durch aus dem Haus stehende Deckenbalken sowie durch 2 10x10 Balken, die das ganze von unten abstützen. Einer dieser Balken wurde von unten befallen.
Der Stützbalken und der untere Teil der Ballustrade sind direkt auf die profilierten Bodenbretter geschraubt. Da die Veranda nach oben nicht geschlossen ist, läuft Regenwasser unter Balken und Holz, und bleibt dort scheinbar länger stehen.
Als problematisch empfinde ich zur Zeit neben der Unsicherheit über die Identität des Verursachers den Umstand, das auch Deckenbalken, die letztendlich ja durch das Haus laufen, Bestandteil dieser Konstruktion sind.
Die sind dann schon schwieriger auszutauschen, als einzelne Bestandteile der Veranda.
Wo kann ich denn Hilfe finden, um die Veranda vielleicht verbessert neu aufzubauen, um einen erneuten Befall unwahrscheinlicher zu machen?

3. Antwort von holzfragen.de


...zu den Insekten nur soviel, sie sind für Sie und Ihren Balkon keine Gefahr. Anders der bauliche Holzschutz, die Konstruktion, die Ihnen in Zukunft noch Sorge bereiten wird.
Das verwendete, tragende und aussteifende Fichtenholz ist hier der Gefährdungsklasse 3, unter Umständen bei möglichen Schmutzablagerungen auch GFK 4 zuzuordnen. Das flächig aufgetragene Holzschutzmittel ist ein vorbeugend wirksames Mittel zum Schutz statisch nicht beanspruchter Hölzer ohne Erdkontakt im Außenbereich vor Fäulnis und Bläue nach DIN 68 800, Teil 3.

Es ist hier nicht ausreichend. Erforderlich wäre eine entsprechend eigenresistente Holzart, z.B. heimische Stiel-/Traubeneiche dauerhaft (früher Resistenzklasse 2). Wenn es denn unbedingt Fichtenholz wenig dauerhaft (früher Resistenzklasse 4) sein soll, ist eine stationär zu erfolgende Holzschutzbehandlung mit einem vorbeugenden, DIBt-zugelassenen Holzschutzmittel mit den Prädikaten Iv, P und W nötig (Kesseldruckverfahren ist empfehlenswert). Auf der Baustelle ist ein solcher Holzschutz gar nicht möglich.
Ihre Konstruktion hat einige Schwachstellen, die sich absehbar als schadensträchtig auswirken werden: waagerechte Oberflächen und dicht gestoßene Fugen. Hier kommt es zu Staunässe mit anschließender Pilzinfektion.
Die Schadstelle, die von Insekten als Wohnung bezogen wurde - daher werden sie auch holzbewohnende Insekten genannt - ist in einem Bereich, der durch einen Nassfäuleerreger bereits geschädigt wurde. An waagerechten Rissen und an dicht gestoßenen Fugen wird dieses Schadbild in Zukunft noch auftreten.


Fragen anonymisiert, die Antworten sind von Hans-Joachim Rüpke


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